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Bild: G. Frauscher

11.11.2024

Niederbayerische Schwimmerinnen erfolgreich aus Monaco zurück

„Sei mutig und ergreife die Chance“ – das war der Gedanke mit dem die beiden Schwimmerinnen Emma Weinfurtner und Ronja Baumgartner zusammen mit ihrer Trainerin Gabriele Frauscher nach Monaco starteten. Dort fand am vom 25.-28.10.2024 das Princess Charlene Special Olympics European Swimming Meeting Monaco statt. Die drei Bayerinnenn waren von Special Olympics Deutschland nominiert worden und gehörten der deutschen Delegation an, die aus insgesamt vier Sportlerinnen, zwei Sportlern und drei Trainern bestand.

200 gute Schwimmer und Schwimmerinnen aus 28 europäischen Nationen wetteiferten im Stade Loius II um Medaillen und gute Platzierungen. Zunächst überwältigt von dem großen Schwimmstadion, den vielen neuen Eindrücken und vielen verschiedenen Sprachen, fanden die beiden Rottalerinnen schnell ihre Gelassenheit wieder und zeigten schon bei den Vorläufen am Samstag gute, fehlerfreie Leistungen – eine gute Grundlage für die Finalläufe am Sonntag. Davor, am Samstag Abend, fand im Stadion die große Eröffnungsfeier statt. Ein besonderer Moment war der Einzug aller Nationen mit der jeweiligen Nationalfahne vor Fürstin Charlene von Monaco, der Schirmherrin der Veranstaltung, und vollen Zuschauerrängen.

Hoch motiviert, selbstbewusst und mit dem Willen alles zu geben gingen Emma und Ronja in die Finalläufe. Ronja absolvierte als erste den 25 m Brust-Sprint und erschwamm eine Silbermedaille. Die Siegerehrung – auf der Treppe neben ihr 2 Schwimmerinnen aus Monaco (1.) und Nord Mazedonien (3.) – nahm Fürst Albert von Monaco selber vor – ein ergreifender Moment nicht nur für Ronja, sondern für das gesamte Team. Das Eis war gebrochen, das Wissen um die eigene Leistungsfähigkeit da - so konnte es weitergehen. Und es glückte: Als nächste wartete Emma im Calling-Room auf ihren Aufruf über 50 m Freistil. Sie startete auf Bahn 4 in der Favoritenrolle, musste sich jedoch in einem spannenden Schlussspurt ihrer deutschen Teamkollegin Melanie aus Thüringen geschlagen geben und konnte sich über die Silbermedaille freuen, zusammen mit ihrer Trainerin und dem mitgereisten Fanclub aus dem Landkreis. Nach den Freistilrennen über die 50 m Strecke ging es weiter mit der Disziplin 50 m Brust. Ronja, unsere Brustspezialisten, war bereit. Das Teilnehmerinnenfeld lag nach den Vorläufen nur minimal auseinander, so war ein spannendes Rennen vorprogrammiert- und Ronja gab alles, erreichte am Ende Platz 4 mit einer sehr guten individuellen Zeit. Den Abschluss für die deutsche Delegation machte Emma, die einzige Rückenschwimmerin des Teams. Wieder auf der Favoritenposition in der Mitte der Startbahnen, startete sie sehr gut, war von Anfang an vorne und ließ sich die Führung auch nicht mehr nehmen. Gold für Emma! Die Rottaler waren aus dem Häuschen.

1 Goldmedaille, 2 Silbermedaillen und einen guten 4. Platz bei ihrem ersten internationalen Einsatz – das ist die Bilanz der Rottaler Schwimmerinnen. Sie trugen damit kräftig zum Medaillenspiegel der Deutschen bei.

Nach einem freien Tag in Monaco ist die Gruppe wieder zurück in der Heimat. Es bleiben viele Erinnerungen an diese besondere Veranstaltung, die Reise und das Gastgeberland Monaco und die Freude sportlich so viel erreicht zu haben.  Beeindruckend war auch das wortlose Verstehen der vielen Nationen untereinander in den Pausen, vereint in der gemeinsamen Sache des Sports. Ein ganz besonderer Moment für das Rottaler Team war eine Begegnung mit Fürst Albert, der ihnen gratulierte und alles Gute wünschte und sich gerne mit den beiden fotografieren ließ.

Für die Trainerin bleibt die Bewunderung für „ihre“ Athletinnen, wie souverän sie sich auf die fremde Umgebung, das Stimmengewirr aus vielen verschiedenen Sprachen und die Herausforderung sich mit so vielen sehr guten Schwimmern zu messen eingelassen haben.

Beide Schwimmerinnen konnten die gewohnten Rituale des Coachings durch Gabriele Frauscher weiter annehmen, die Ablenkungen unglaublich gut ausblenden und zeigen, dass sie hervorragend schwimmen können. „Wir mach mas einfach wie dahoam“ – meinte Ronja und meinte damit, dass eigentlich gar nichts schief gehen kann, weil wir es daheim ja auch können. Eine perfekte, selbstbewusste, aber auch pragmatische  Einstellung!

Neben dem sportlichen Aspekt war es schön zu beobachten wie schnell sich die deutsche Delegation aus Baden-Württemberg, Thüringen und Bayern verstand, sich gegenseitig anfeuerte und unterstützte wo es ging.

Es bestärkt die Überzeugung, an die das Schwimmteam Rottal-Inn stets glaubt, dass auch Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung viel leisten können und auch wollen, wenn man sie nur adäquat unterstützt und ihnen das zutraut.

Text: Gabriele Frauscher