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09.01.2025

Rückblick: Nils und Mike bei der Special Olympics Segelregatta 2024 in Münster

Vom 27. bis 29. September 2024 fand am schönen Aasee in Münster eine erfolgreiche SOD-Segelregatta statt, die für die Level 1 & 2 als Anerkennungswettbewerb für die Nationalen Spiele 2026 im Saarland gilt. Mit dabei waren auch Nils und Mike vom Segler-Verein Braunschweig. Nachfolgend wird von ihren Erlebnissen berichtet.

Das Regattaabenteuer der beiden startete am Freitagmorgen in Braunschweig – leider nur zu zweit, da der Headcoach krank wurde. Nach einer langen Autofahrt checkten die beiden am frühen Nachmittag in der Jugendherberge in Münster ein, luden ihr Gepäck im Zimmer ab und gingen zu Fuß zum Segel-Club Münster am Aasee, dem Veranstaltungsort der Regatta. 

Da es am Freitag sehr windig war, segelte niemand. Als Alternative konnten die Seglerinnen und Segler an einer Stadtrundführung teilnehmen. Mike und Nils verbrachten hingegen den Nachmittag im Segler-Club. Anschließend ließen sie den Abend mit den Delegationen aus Kiel und Wilhelmshaven bei Gesellschaftsspielen und Abendessen ausklingen. 

Am Samstagmorgen trafen sich Mike und Nils erneut mit der Delegation aus Kiel zum gemeinsamen Frühstück in der Jugendherberge. Die Stimmung war freudig und aufgeregt. Alle freuten sich auf den mit Wettfahrten gefüllten Tag. 

Gegen 8:30 Uhr trafen alle zusammen im Segel-Club ein. Um 9:00 Uhr startete dann die Steuermannsbesprechung. Es sollten zunächst drei Level-1-Wettfahrten* mit jeweils einer Runde „up & down“ ohne Gates gesegelt werden. Zudem wurden die Boote ausgelost: Mike und Nils starteten auf „Hellblau“. Danach durften sie sofort auf die Boote und konnten sich vor dem ersten Start ein wenig „einsegeln“. Die Boote ließen sich gut segeln, schade fanden sie nur, dass der Wind in Richtung und Stärke nicht wirklich beständig war. Aber damit sollten Mike und Nils, vom Südsee in Braunschweig kommend, eigentlich keine Probleme haben. 

Der Start der beiden war, ihrer Meinung nach, in Ordnung. Aber auf der Kreuz zur Luvtonne hatten sie sich nicht wirklich gut angestellt, sodass sie zuletzt an der Tonne waren. Sogar mit einer glücklichen Böe schafften sie es nicht, sich im Feld weiter nach vorne zu arbeiten und gingen als Letzte durchs Ziel (5/5). 

Beim nächsten Start waren die beiden wieder im Mittelfeld, aber einige glückliche Böen und eine etwas bessere Bootsbeherrschung sorgten dafür, dass sie in der ersten Hälfte des Feldes an der Luvtonne waren. Nach einem windarmen Vorwindkurs zur Leetonne schafften sie es, nach der zweiten halben Kreuz als Zweite durchs Ziel zu gehen (2/5). 

Die dritte Wettfahrt wurde aus Zeitgründen dann nicht mehr gestartet. Mike und Nils waren darüber aber nicht traurig: Sie konnten eine Mittagspause gut vertragen. 

Während sie ihre Mittagspause genossen und die Level-2-Wettfahrten stattfanden, fing es heftig an zu regnen. Als der Regen aufhörte, kamen die Level-2-Mannschaften klitschnass kurz vor 14:00 Uhr vom Wasser und es wurden wieder die Boote gelost. Nils und Mike bekamen „Orange“. 

Für sie startete die zweite Hälfte der Wettfahrten, nachdem sie das Regenwasser aus dem Boot gelassen hatten. Zunächst fehlte nach dem Regen allerdings der Wind, sodass sie nur sehr langsam segelten. Die nächsten zwei Wettfahrten liefen ähnlich ab: Ein belgisches Team segelte voraus, dicht gefolgt von dem Team aus Kiel, und danach kamen Nils und Mike. 

Interessant war auch die fünfte Wettfahrt. Nils und Mike starteten gut, zum einen, weil sie dieses Mal sehr dicht an der Startlinie waren, zum anderen, weil es eine Böe gut mit ihnen meinte. So schafften sie es, mit den Kielern auf der eigentlich benachteiligten Seite beinahe einen Kreuzschlag zu machen und ein knappes Kopf-an-Kopf-Rennen zur Luvtonne zu veranstalten. Auf der ersten Hälfte des Vorwindkurses konnten sie ihren Abstand ausbauen. Da kam Nils zum ersten Mal der Gedanke, dass Mike und er es vielleicht schaffen könnten, eine der Wettfahrten zu gewinnen. Ein paar Stunden zuvor hätte er im Traum nicht daran gedacht. Aber kaum hatten Mike und er darüber gesprochen, wurden sie langsamer, und die Kieler sowie das andere belgische Team kamen immer näher, so nahe, dass sie mit nur wenigen Metern Abstand alle die Leetonne rundeten. Mike und Nils sprachen sich ab, dass sie noch einmal alles geben würden. Und so schafften sie es, dieses Mal sogar so knapp, dass sie am Startschiff nachfragten, als Erste durchs Ziel zu gehen (1/5)! 

Sehr zufrieden mit dem Tag legten die beiden wieder an und sahen den Level-2-Teams bei ihrer zweiten Hälfte der Wettfahrten zu. 

Nachdem auch die Level-2-Wettfahrten abgeschlossen und die Boote abgebaut waren, haben alle zusammen gegessen und sich über den erlebnisreichen Tag ausgetauscht. Dabei wurde erklärt, dass genügend Ergebnisse vorlägen und es am Sonntag keine weiteren Wettfahrten geben würde. 

Den Sonntag verbrachten Nils und Mike erneut im Segler-Club. Dort begannen sie mit dem Level-3-Schnuppertraining. Diesmal waren sie zwar nicht auf demselben Boot, aber beide hatten viel Spaß. 

Nachdem sie wieder an Land waren, begann auch zeitnah die Siegerehrung. Jedes Team hatte einen „Streicher“ und konnte also das schlechteste Ergebnis aus der Wertung nehmen. Damit haben Nils und Mike es geschafft, den zweiten Platz im Level 1 zu belegen. 

Nach der Siegerehrung verabschiedeten sich die beiden von den anderen Teams und den Organisatoren und traten die Heimreise an. Ein anstrengendes, aber sehr schönes Regattawochenende war beendet. Nils und Mike haben ein neues Segelrevier und viele Leute mit denselben Interessen kennengelernt und sich obendrein gar nicht so schlecht angestellt. 

*(Anmerkung: Level 1: Athlet ist Vorschoter, Unified Partner ist Steuermann; Level 2: Athlet ist Steuermann, Unified Partner ist Vorschoter; Level 3: zwei Athleten sind jeweils Vorschoter und Steuermann, ein Unified Partner ist nur mit an Bord) 

Hinweis: Der Text wurde von Segler Nils verfasst und durch SONDS gekürzt bzw. stellenweise leicht umformuliert.  

Impressionen der Segelregatta: