Sie sagt, es brauche viele kleine Schritte dafür. Die Toleranz in der Gesellschaft gegenüber Menschen mit einer geistigen Beeinträchtigung sei besser geworden, doch sie sieht auch viel Potenzial. Deshalb möchte sie die Special Olympics noch bekannter machen und in der Öffentlichkeit dafür werben. Als erfolgreiche Athletin und Athletensprecherin von Special Olympics Niedersachsen konnte sie dabei schon viele Erfahrungen sammeln. In etlichen Interviews und in einem Podcast der „Zeit“ hat sie immer wieder engagiert ihre Positionen vertreten.
Die Schwimmerin ist mehrfache deutsche Meisterin und Europameisterin. Ihr Verein Hannover 96 kürte sie 2018 zur Sportlerin des Jahres. Bei den Special Olympics Nationalen Spielen 2022 in Berlin gewann sie Gold über 50 Meter Schmetterling, Bronze über 200 Meter Lagen und Bronze über 200 Meter Freistil. Bei den Special Olympics World Games Berlin 2023 konnte sie ihren bisher größten Erfolg feiern: Mit der 4x50 Meter Freistil-Staffel holte sie Bronze.
Die 37-Jährige trainiert vier bis fünf Mal die Woche in ihrer Heimatstadt Hannover und bereitet sich auf Klassifizierungen und Wettkämpfe vor. Ihr Traum ist es, an den Nationalen Spielen 2026 im Saarland und an den Special Olympics World Games 2027 in Santiago de Chile teilzunehmen. Große Unterstützung bekommt sie dabei von ihrer Mutter, die als Schwimm-Trainerin bei Hannover 96 arbeitet und ganz oft an ihrer Seite ist.
Das Schwimmen ist die große Leidenschaft von Mirjam Prahst Martinez. „Sobald ich im Wasser bin fühle ich mich pudelwohl“, sagt sie. „Das ist mein Beruf sozusagen.“ Aus ihrer Sicht wird der Behindertensport oft nicht so ernst genommen wie der „normale“ Sport.