Die Zukunft ist #ZusammenInklusiv
Im Rahmen der Weltspiele wurde auf Initiative von Special Olympics Deutschland mit #ZusammenInklusiv ein landesweites und einzigartiges Netzwerk aus 250 Kommunen in allen Bundesländern gebildet, in dem sich kommunale Strukturen für die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention einsetzen. Sie alle haben sich im Rahmen des bundesweiten Host Town Program und den weiteren Special Olympics Programmen mit dem Fokus auf Teilhabe-Beratung (LIVE) und der Bildung inklusiver Sportvereine (Wir gehören dazu) engagiert und damit maßgeblich zum Erfolg der Weltspiele beigetragen.
#ZusammenInklusiv zielt darauf ab, im und durch Sport Teilhabemöglichkeiten auf lokaler Ebene zu schaffen, den inklusiven Sozialraum zu fördern und Sichtbarkeit für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung zu generieren. Die wichtigen Impulse der Weltspiele greift das entstandene Netzwerk auf und schafft die Grundlage, um Inklusion nachhaltig vor Ort voranzutreiben. Nun gilt es, die positiven Errungenschaften weiter auszubauen, um langfristig Veränderungen zu bewirken und die Ziele der UN-Behindertenrechtskonvention zu erreichen.
Kongress #ZusammenInklusiv
Die Bewegung #ZusammenInklusiv hat zahlreiche Kommunen zusammengebracht und sie insbesondere durch das Host Town Programm im Rahmen der Weltspiele Berlin 2023 zu einem bundesweit aktiven Netzwerk vor Ort werden lassen. Für eine dauerhafte Veränderung benötigt es jedoch der Verankerung von landesweiten Strukturen und das langfristig gemeinsame Wirken vieler Akteure.
Im März 2024 wurde daher der bundesweite Kongress #ZusammenInklusiv durchgeführt. Über 220 Vertreter*innen aus Kommunen, Landespolitik, Organisationen der Behinderten- und Selbsthilfe, des organisierten Sports, der Wirtschaft, der Wissenschaft sowie der Länder haben sich zwei Tage ausgetauscht, Erfahrung geteilt sowie Umsetzungshilfen und neue Impulse erhalten. Thematisch standen mitunter ein verbesserter Zugang zu Sport, das inklusive Ehrenamt sowie die Inklusionsförderung über Schnittstellen wie Bildung und Gesundheit im Mittelpunkt.
Die Zukunft von #ZusammenInklusiv - Deutschlands Inklusionsbewegung wurde damit offiziell eingeläutet. Und es sind alle dazu eingeladen – ganz besonders auch neue Kommunen und Netzwerkpartner. Special Olympics Deutschland steht dabei als starker Partner zu Seite.
Die Dokumentation des Kongresses steht online zur Verfügung:
Digitaler Selbstlernkurs zu Inklusion vor Ort im und durch Sport
Die Arbeit der vergangenen Jahre im Kontext von #ZusammenInklusiv hat einen kontinuierlichen Bedarf an Orientierung, Handlungsanleitungen und Umsetzungstipps auf kommunaler Ebene zu Inklusion im und durch Sport aufgezeigt.
Vor diesem Hintergrund wurde das Konzept eines modularen, digitalen Selbstlernkurses zum Thema Inklusion vor Ort im und durch Sport entwickelt. Dieser liefert Vertretenden der Kommunen und ihren Netzwerkpartner*innen zeitunabhängig und kostenfrei relevante Informationen und Umsetzungshilfen und gibt gleichzeitig Motivationsimpulse. Bei der Entwicklung des Kurses wurde sich an den Bedarfen und Wünschen der Kommunen orientiert und deren Vertreter*innen involviert. Thematisch wurden folgende Schwerpunkte gesetzt: kommunale Inklusionsnetzwerke, gelebte Teilhabe und Teilhabe-Beratung, Zugang zu Sport, inklusives Eventmanagement, sowie kommunale Gesundheitsförderung.
Engagement & Ehrenamt bei SOD nach den Weltspielen
Neben den Athlet*innen waren rund 18.000 Volunteers die Gesichter der Weltspiele Berlin 2023. Fröhlich, empathisch und hilfsbereit trugen Sie maßgeblich zum großen Erfolg der Spiele bei. Eines der Ziele ist es nun, so viele der freiwillig Engagierten wie möglich zu motivieren, sich auch zukünftig für mehr Teilhabe im Sport und letztendlich einer lebens- und liebenswerteren Gesellschaft zu engagieren. Rund 4.500 Volunteers haben hierzu bereits ihr Interesse bekundet.
Die Schwerpunktregion ist Berlin-Brandenburg. Die enge Vernetzung mit der kommunalen Politik, Verwaltung, Trägern der Behindertenhilfe, Freiwilligenagenturen und dem organisierten Sport hat dabei Pilotfunktion für die gesamte Bundesrepublik. So soll ebenso das temporäre Engagement vor Ort in der Kommune verstetigt werden, in dem auch auf jüngere und inklusive Teams gesetzt wird.
Wie diese gewonnen, qualifiziert und wertgeschätzt werden können, ist Inhalt eines operativen Praxis-Handbuchs für das Freiwilligenmanagement, welches in 2024 erstellt wurde. Zusätzlich wurden im Rahmen eines Ehrenamts-Kongresses im November 2024 in Berlin Lösungsansätze erarbeitet, wie das Ehrenamt zu mehr Teilhabe im Sport beitragen kann.
Verstetigung wissenschaftlicher Kooperationen
Die Weltspiele Berlin 2023 haben Forscher*innen die einzigartige Möglichkeit gegeben, wissenschaftlichen Fragestellungen nachzugehen und das Event direkt mitzuerleben. Das einzigartige Special Science Program ermöglichte zudem die Vernetzung der Forschenden im Rahmen einer internationalen Ringvorlesung und bei einem Netzwerktreffen vor Ort in Berlin.






Das Special Science Programm wurde eng von Special Olympics Deutschland (SOD) und dem Fachausschuss Wissenschaft von SOD begleitet. Im Februar 2024 fand im Rahmen eines digitalen SOD Science Events die Präsentation von Zwischenergebnissen statt und eine erneute Vernetzung wurde ermöglicht. Im Sog der Weltspiele Berlin 2023 fand erstmalig auch auf Landesebene im Rahmen der Landesspiele Nordrhein-Westfalen im Frühjahr 2024 eine wissenschaftliche Tagung statt. SOD plant auch in Zukunft, Forscher*innen die Möglichkeit zu geben, Forschungsfragen mit Bezug zu Special Olympics zu entwickeln und sich zu den Ergebnissen auszutauschen.
Etablierung des Special Olympics Fackellaufs
Das Engagement zur Unterstützung der Special Olympics Bewegung in Deutschland durch die Polizei entwickelte sich im Rahmen der Special Olympics World Games Berlin 2023. Eine Verstetigung der Bewegung fand im Zuge der Nationalen Spiele in Thüringen 2024 statt. In Zusammenarbeit mit dem SO-Landesverband Thüringen planten engagierte Polizist*innen drei Fackelläufe in Oberhof, Erfurt und Weimar, die durch die Thüringer Polizei sowie die Deutsche Polizeigewerkschaft mit großem Erfolg unterstützt wurden.
Stärkung von Unified Sports® in Berlin
Sport begeistert, vernetzt und verbindet. So wurde im Rahmen des Nachhaltigkeitsprogramms das Unified Sports® Angebot, bei dem Menschen mit und ohne Beeinträchtigung gemeinsam Sport treiben, im Berliner Raum gestärkt. Gemeinsam mit dem Landesverband Special Olympics Berlin wurden folgende Ziele gesetzt:
- allen Menschen die Möglichkeit eröffnen, neue Sportarten auszuprobieren
- Begegnungen zwischen Menschen mit Beeinträchtigung und Vereinen schaffen
- die Bespielung verschiedener Bezirke in Berlin
- Vereinen die Möglichkeit zu geben, erste praktische Erfahrungen im inklusiven Sport zu sammeln
Aus dem gemeinsamen Unterfangen gingen die sogenannten Unified-Sports®-Aktionstage hervor. An diesen haben Menschen mit und ohne Beeinträchtigung die Möglichkeit, bei teilnehmenden Vereinen unterschiedliche Sportarten kennenzulernen, sie aktiv auszuprobieren und sich in einem inklusiven Umfeld sportlich zu betätigen. Bei allen Events und unabhängig von der Sportart – von Ultimate Frisbee bis hin zum Klettern - entstanden spannende und aufregende Erinnerungen.
Gleichzeitig dienten die Aktionstage für die Vereine als Fortbildung im Bereich Inklusion. Dabei standen mitunter die Erläuterung der Special Olympics Bewegung sowie der Umgang mit inklusiven Sportgruppen im Vordergrund. Mit den Vereinen wird ein enger Austausch gepflegt, um eine nachhaltige Wirkung der Aktionstage zu erzielen, um so zukünftig mehr Menschen mit Beeinträchtigung in Sportvereine zu bringen.
#UnifiedGeneration
Das Konzept des Programms #UnifiedGeneration fördert eine inklusive Gesellschaft, in der Barrieren überwunden werden und Kinder und Jugendliche mit und ohne Beeinträchtigung mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Talenten gemeinsam aufwachsen. Angesprochen werden dabei die Bereiche Bildung, Jugend und Schule.
Im Rahmen der Weltspiele Berlin 2023 initiierte #UnifiedGeneration eine Vielzahl an Aktivitäten, welche die Realisierung gemeinsamer Projekte, Schaffung von Begegnungen sowie langfristige Kooperationen ermöglichen: Neben der Entwicklung der Unterrichtsmaterialien „Alle machen mit“ und der Konzeption von Lehrerer*innenqualifikationen fanden zahlreiche Jugendsprecher*innentrainings statt. Heranwachsende aus aller Welt mit und ohne Beeinträchtigung kamen zusammen, um in den Austausch zu gehen, sich zu vernetzen und gemeinsame Projekte anzustoßen. Das Zuschauer*innen-Programm „Fans in the Stands“ ermöglichte es Kindern und Jugendlichen, Wettbewerbsorte zu besuchen.
Nun setzt Special Olympics Deutschland die Angebote erfolgreich fort. Jugendsprecher*innentrainings und inklusive Jugendprojekte in den SO Landesverbänden werden weiterhin durch die SOD-Jugend begleitet und weiterentwickelt. Das Besucherprogramm “Fans in the Stands“ und das Konzept von „SO in der Schule“ wurde bereits erfolgreich bei Nationalen Spielen und Landesspielen in 2024 fortgeführt. Zudem werden die Unterrichtsmaterialen weiterhin genutzt und für die Trainer*innenqualifikation eingesetzt.
Stele am Olympiastadion
Am Abend des 17. Juni erstrahlte das Berliner Olympiastadion zur Eröffnungsfeier der Special Olympics World Games Berlin 2023. Hier feierten 50.000 Besucher*innen aus Berlin und der ganzen Welt zusammen mit den 13.000 Delegationsmitgliedern den Start des größten inklusiven Sportevents. In den darauffolgenden Tagen verwandelte sich der umliegende Olympiapark in eine lebendige Bühne für zahlreiche Wettbewerbe in verschiedenen Sportarten.
Fotoausstellung „Drei, Zwei, Eins“
Die Fotoausstellung „Drei, Zwei, Eins – Athlet*innen mit Trisomie 21“ präsentiert beeindruckende Fotografien von Athlet*innen mit Down-Syndrom aus aller Welt, die an den Special Olympics World Games Berlin 2023 teilnahmen. Diese Athlet*innen repräsentieren stellvertretend alle Menschen mit geistiger Beeinträchtigung und ihre einzigartigen Leistungen. In der Ausstellung werden rund 40 Porträts gezeigt, die dazu beitragen, Athlet*innen mit geistiger Beeinträchtigung weit über die Weltspiele hinaus sichtbar zu machen und ihnen die verdiente Aufmerksamkeit zu schenken. Die Ausstellung ist zwischen dem 4. Dezember 2024 und 12. Januar 2025 im Neuen Flügel des Schloss Charlottenburg zu sehen. Die Künstler*innenhinter den Fotografien sind Tamara Eckhardt und Jörg Brüggemann, beide Mitglieder der renommierten Berliner Agentur Ostkreuz.