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Es fanden die Special Olympics Winterspiele in Thüringen vom 29.1 bis zum 2.2 in Oberhof, Weimer und Erfurt erfolgreich statt. An dem Event nahmen insgesamt 900 Athletinnen sowie Unified Partnerinnen an den Spielen teil, unterstützt von 500 freiwillige Helfer*innen. Bei den Spielen trieben Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam Sport. Das Motto lautete gemeinsam sind wir Strak!

Ich habe für den Tagesspiegel Artikel über die Winterspiele verfasst, in dem ich über meinen persönlichen Erlebnissen berichte. Den Bericht können sie auf folgender Seite lesen:

Die Winterspiele waren stark vertreten mit der Berichterstattung, insgesamt wurde 20 Stunden Live berichtet. Insgesamt gab es dort über 300 Berichte in Print, Radio und Fernsehen. Die Wettbewerbe waren immer gut besucht, überall herrschte eine fröhliche Stimmung. Mit Beifall haben die Zuschauer geklatscht und die Mannschaften wurden angefeuert. Insgesamt gab es dort 400 Siegerehrungen. Bei den Winterspielen habe ich zum ersten Mal teilgenommen als Reporter und als Zuschauer. Wie bei den Weltspielen habe ich eine Einladung vom Fernsehsender Sky bekommen. Die Einladung habe ich bekommen, weil ich bei den Sommer Weltspielen in Berlin in den kommentieren als Co Kommentator ein guter Eindruck hinterlassen habe. Der Sender hat beim letzten Wettkampftag die Sportarten Skilanglauf und Schneeschuhlaufen live übertragen. In der Arena am Rennsteig in Oberhof, in der Nähe des Thüringer Waldes, wurden die Sportarten Schneeschuhlaufen und Skilanglauf ausgetragen.

Beim Schneeschuhlaufen laufen die Athletinnen mit Schneeschuhen über den Schnee. Die Sportart Schneeschuhlaufen wird in Staffel- und Unified-Staffelrennen über die Distanzen 4×100 Meter und 4×400 Meter ausgetragen. Bei den Langstrecken ab Distanzen über 1600 Meter finden die Rennen über abwechslungsreiches Gelände statt, welches auch Steigungen und Gefälle enthält. Die Athleten benutzen Schneeschuhe, die aus Holz, Kunststoff oder Metall bestehen und über Riemen an den eigenen Schuhen befestigt werden. Schneeschuhe verteilen das Gewicht der Person auf größere Flächen, sodass man nicht im Schnee einsinkt. Diese Sportart wurde ausgetragen mit den Klassifizierungs Wettbewerben, dann erfolgte am nächsten Tag das Finalrennen. Derjenige der am Ende die beste Zeit hat, gewinnt das Rennen.

Ich fand es beim Schneeschuhlaufen eine Harmonische Atmosphäre, die Arena war gut besucht. Es war spannend zu sehen, dass es ein knappes Ergebnis gab, bei dieser Sportart. Die Sportler waren motiviert, eine Medaille nach Hause zu nehmen. Die Schneeschuhläufer zeigten eine enorme Ausdauer und sie sind schnell im Schnee gelaufen, was für die Athleten eine Herausforderung war. Es kam auch zu stürze, bei denen sie ihren Laufschuh verloren haben. Sie durften sich nicht mehr als drei Meter fortbewegen, ohne Schneeschuhe an den Füßen zu tragen. Sonst scheiden sie vom Wettbewerb aus. Die Athleten sprinteten zum Ziel und ließen sich dort erschöpft fallen. Anschließend wurden sie mit Beifall beklatscht, die Zuschauer jubelten fröhlich.

Ski Langlauf wurde ausgetragen im klassischen Stil und freier Stil. Beim Klassischen Stil gab es Strecken von 10 bis 25 Metern, die für stärkeren körperlichen und geistigen Beeinträchtigung gedacht waren. Damit die nicht überfordert sind, müssten die Sportler keine bestimmte Technik anwenden.
Der Freie Stil sind es 500 bis 10 Kilometern und die Unified Staffeln wurden über 4×1 Kilometern ausgetragen. Für die Wettbewerbe üben die Skifahrer im Winter auf Pisten und im Sommer in Skihallen.

Alle 30 Sekunden ertönte ein Startsignal, bei dem ein bis zwei Teilnehmer starteten. Für die Skifahrer war es eine Herausforderung in der Spur zu bleiben und sich ganz schnell fortbewegt mit den Skiern. Man muss auch mal einen Berg runterfahren können und einen Berg hochkommen können. Es gewinnt derjenige, der am schnellsten gefahren ist. Die Klassifizierung Wettbewerbe im Ski Langlauf wurde an einen Tag ausgetragen. Das Finale fand am nächsten Tag statt.

Beim Ski Langlauf herrschte für mich eine begeistere Atmosphäre in der gut befüllten Arena. Dort waren Athletininnen, Trainerinnen Organisationsteam, Zuschauer und Ehrenamtliche Helfer*innen die den Wettkampf mit Freude sahen. Sie jubelten, wenn ein Athlet am Ziel angekommen war. Die Wettbewerbe boten interessante Einblicke in das Auf und Abfahren der Skifahrer auf den Hügeln. Dabei kam es auch zu stürzen, die die Skifahrer wieder aufholen mussten. Die Sportler waren unterschiedlich schnell im Fahren, einige waren langsam und andere sind schneller gefahren. Es war spannend zu sehen wer wan am Ziel ankam.

Mit dem Sportkommentator Roland Evers von Sky habe ich zusammen die Berichterstattung anmoderiert. Danach folgte die Übertragung mit Ski Langlauf, wo als Experte Thomas Mohr vom Präsidiums Ski Langlauf eingeladen wurde. Anschließend wurde Schneeschuhlaufen gesendet, bei dem die Schneeschuhlauf Trainerin Sandra Schwenke zu Gast war. Es war ein besonderes Highlights, als der Reporter angerufen wurde von der Regie und das Studio verlassen hat. Thomas hat selbst weiter kommentiert, dabei hat man nicht gemerkt, dass Roland nicht im Studio war. Das war ein besonderer Moment in der Live-Übertragung.

Mit Roland habe ich zusammen den letzten Schneeschuhlauf aus meiner Perspektive kommentieren dürfen. Ich war aufgeregt, weil ich mich in der Sportart Schneeschuhlaufen noch nicht so gut auskenne. Mit den Sportarten Hockey und Floorball kenne ich mich am meisten aus, weil ich selber Hockey spiele. Wie mir Roland mitgeteilt hat, war er überrascht, wie schnell ich mich in die Wintersportarten eingefunden habe.

„Ich war sehr überrascht, weil wir uns von den Sommerspielen aus Berlin kennen. Und du bist ja eigentlich Hockeyspieler, aber hast dich auch sehr schnell in die Wintersportarten reingearbeitet, das fand ich richtig gut von dir.“ Der Weg zum Kommentator ist noch ein langer Weg für mich, da ich noch einiges lernen und verbessern muss, wie mir Rolands im Interview im Presse Zentrum metgeteilt hat: „Vielleicht kannst du noch ein bisschen mehr auf die Bilder schauen. Schau genauer hin, was wirklich in den Zeitlupen passiert, kommentiere etwas mehr, was du siehst und werde einfach noch ein bisschen freier.“

Das war für mich eine gute Erfahrung, mal über die Winterspiele zu berichten. Wie bei den Sommerspielen ist eine inklusive Redaktion nicht zustande gekommen. Als Reporter mit einer Einschränkung war ich auf mich alleine gestellt. Beim Floorball und Skilanglauf habe ich alleine Fotos und Interviews mit den Athletinnen und Trainern gemacht. Das war für mich eine große Herausforderung, selbst die Interviewfragen mir zu überlegen, weil ich dort Unterstützung brauche. Ich muss mir auch alleine überlegen, worüber ich schreiben möchte. Bei so einer inklusiven Redaktion gibt es ein Tandem-Team, wo Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam berichten. Wir filmen und führen gemeinsam die Interviews und schreiben die Artikel.

Bei der Redaktionskonferenz sprechen wir über die Schwerpunkte. Das ist meiner Meinung nach wichtig, dass es inklusive Redaktionen gibt, damit mehr Aufmerksamkeit für Menschen mit Behinderungen geschaffen wird. Menschen mit Behinderung haben eine andere Perspektive als Menschen ohne Behinderung, zum Beispiel in Sachen Inklusion, Teilhabe, Barrierefreiheit und einfacher Sprache. Ich finde die Winterspiele sind ebenso lohnenswert wie die Sommerspiele.

Als Sportreporter habe ich es nicht einfach von dem Sportevent zu berichten, weil ich vorher immer schauen muss, wer für mich die Fahrt und Unterkunft bezahlt. Für meine Berichterstattung darf ich kein Honorar annehmen, denn es wird mir von der Grundsicherung abgezogen. Das ärgert mich, weil dadurch das Sparen schwierig ist. Dadurch ist es nicht leicht, sich Sachen anzuschaffen wie zum Beispiel Computer, Handy und Reisen. Nach meiner Meinung sollen auch Menschen mit Beeinträchtigungen dazu verdienen dürfen.

Nach dem erfolgreichen Kommentieren wünsche ich mir, dass ich noch mehr als Reporter über inklusive Sportveranstaltungen berichten kann. Es macht mir Spaß, über den Behindertensport wie die Special Olympics zu berichten, weil ich gerne über Inklusion und Teilhabe spreche. Mein Traum wäre es, einmal über die Paralympics zu berichten.