Am Samstag, 7. Dezember 2024, veranstaltete Special Olympics NRW ein bundesweites Handball-Turnier in Hamm, das von Westenergie, dem Hauptsponsor von SONRW, präsentiert und von der Sparkasse Hamm zusätzlich unterstützt wurde.
Brigitte Vogt aus der Abteilung Marketing & Brand der Westenergie AG überbrachte noch vor der offiziellen Eröffnungs-Zeremonie die frohe Kunde, dass „wir unsere Zusammenarbeit als Hauptsponsor für die kommenden zwei Jahre verlängert haben.“ Erneuter Jubel brach aus und wurde zum stetigen Begleiter des Turnier-Tages.
Rund 150 Handballerinnen und Handballer, in inklusiven Mannschaften, haben am Doppel-Turnier teilgenommen. Darunter auch Teams, die sich für den Anerkennungs-Wettbewerb angemeldet haben und dadurch die Chance erhielten, sich für die Nationalen Spiele 2026 von Special Olympics Deutschland im Saarland zu qualifizieren.
Und das Schönste ist, …
Das gelang dem Team der ETB Schwarz-Weiß Essen, nachdem dessen Trainer-Duo stolz verkündete „und das Schönste ist: Ihr seid qualifiziert!“ Unbesiegt und überglücklich darf sich das Team auf die Teilnahme an den Nationalen Spielen 2026 freuen. „Ha Ho He, super ETB“, schallte es daraufhin durch die Halle.
Offenes Inklusionsturnier
Die Sporthalle der Friedensschule wurde erneut Schauplatz für einen Special Olympics-Wettbewerb. 2019 fanden die dritten Landesspiele von SONRW gemeinsam mit dem NRW-Landesturnfest in Hamm statt. Im vergangenen Jahr wurde die Premiere des Handball-Turniers ausgetragen.
„Der Mann mit dem Bart kommt“
Gemeinsam mit den SONRW Athleten Alexandra Reck und Julian Steffens war der ehemalige Handball-Bundestrainer Heiner Brand das Gesicht der vierten Landesspiele in Bonn 2022. Damals überreichte der Weltmeister-Trainer von 2007 Medaillen – nachdem er strahlend durch das Team vom Max-Camp e.V. in Empfang genommen wurde. Heute war er wieder da und beantwortete viele Fragen im Rahmen des Turniers. „Möchtest du unser Trainer werden?“ oder „Wie lange trägst du schon den Bart?“ lauteten einige von diesen. Trainer möchte der ehemalige Profi nicht mehr werden, aber immer gerne ein Zuschauer sein. Die Freude über altbekannte und neue Gesichter ist riesig. „In Bonn habe ich gemerkt, dass nicht das Gewinnen zählt. Die Teilnehmenden haben Spaß dabei zu sein, Sport zu machen, sich anzustrengen und mit anderen zusammen zu sein“, so Brand.
Gelebte Inklusion auf allen Ebenen
Egal, ob im Rollstuhl sitzend oder laufend, das Turnier lebt Inklusion im Sport vor. Einen Einblick erhielt Handball-Nationalspieler Julian Köster bereits im Rahmen der diesjährigen SONRW Landesspiele in Münster. Dort leitete der Zwei-Meter-Hüne eine Trainingseinheit mit 70 Athletinnen und Athleten und war direkt begeistert. Seitdem engagiert sich der Nationalspieler als Botschafter von Special Olympics. So auch heute.
„Bei uns zählt eigentlich nur der Sieg. Hier merkt man, dass es noch andere Werte im Sport gibt, nämlich auch die Entwicklung und das finde ich total schön und ganz wichtig“, so der 24-Jährige im Interview mit dem anwesenden Fernseh-Team der ARD. Zwischen Training und Spieltagen versucht er sich die Zeit zu nehmen. Beim Spiel der Lucky Frogs gegen die Mannschaft vom Max Camp e.V. mischte er sich unter die Zuschauenden, blieb aber nicht lange allein. Die Wiedersehens-Freude ist groß, genau wie die Geduld Kösters, der alle Autogramm- und Fotowünsche erfüllt.
Das Team der Lucky Frogs aus Hemer nahm zum ersten Mal an einem SONRW Handball-Turnier teil. „Wir trainieren erst seit drei Monaten zusammen“, so die Trainerin. Da kam es schon einmal vor, dass der Handball direkt mitsamt dem Athleten in das Tor getragen wird oder der sechsjährige Nachwuchs-Spieler Louis mit seinen Händen ein Herz für seine Trainerin formte, während diese eine Ansprache an ihr Team hielt.
Bennis großer Wurf
In Paris hat er Julian Köster und dem DHB-Team vor Ort die Daumen gedrückt, heute war der zehnjährige Benni von der Tandem Stiftung Neuss selbst am Ball und nimmt am Anerkennungs-Wettbewerb teil. „Die Landesspiele in Münster haben total Spaß gemacht. Das Training dort mit Julian war super. Es war großartig, ihn danach live in Paris beim Halbfinale gegen Spanien spielen zu sehen“, strahlte Benni.
Eine Überraschung erhielt der im Rollstuhl sitzende Athlet, kurz vor den Siegerehrungen, als ihm Julian Köster ein T-Shirt des deutschen Handball-Olympia Teams überreichte. Ein Abschlussfoto mit Julian Köster samt mitgebrachter Olympia Silber-Medaille durfte natürlich nicht fehlen.
Medaillen überreichten auch einige Spieler der TUSEM Essen, die sich zuvor auch noch im Rahmen eines Sieben-Meter-Werfens zwischen die Pfosten stellten. Auch Hamms Oberbürgermeister Marc Herter bedankte sich am Ende des Tages bei allen Teilnehmenden und war erfreut darüber, dass Hamm wieder Schauplatz sportlicher Wettbewerbe wurde und gerne wieder sein darf.
Heiner Brand und Julian Köster sorgen für leuchtende Augen bei den Sportlerinnen und Sportlern. Es wurden Erinnerungsfotos geschossen und Autogramm-Wünsche erfüllt. „Es ist schön, dass du heute hier bist.“ Am Ende gab es für Julian Köster eine innige Umarmung eines Athleten, der während der Fragerunde kurzerhand aufsprang und den Handball-Profi herzte. Solche Momente unterstreichen, wie wichtig es ist, Menschen zu haben, die sich engagieren. Im Sport und darüber hinaus.
Bericht und Foto: Sarah Rauch / SONRW
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