Das Projekt „Selbstbestimmt gesünder leben in Berlin“ wird nun im 6. Jahr durch die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege gefördert und im Rahmen des Aktionsprogramms Gesundheit durchgeführt.
Das Ziel des Projekts ist es, Menschen mit geistiger und Mehrfachbehinderung in Berlin mittels wohnortnaher und bedarfsgerechter Präventions- und Aufklärungsangebote zu befähigen, ihren Gesundheitszustand zu erkennen und umfassendes Wohlbefinden autark zu gestalten und ihre Teilhabe an der Gesundheitsversorgung zu verbessern, indem ein besserer Zugang auch zu Maßnahmen der Prävention und der Gesundheitsförderung ermöglicht wird.
Die Möglichkeiten zu Bewegung und Sport im Alltag sollen durch die Angebote von Special Olympics Berlin in diesem Projekt der Zielgruppe näher gebracht werden.
Vermittlung der Wahrnehmung von Gesundheitsrisiken und deren Prävention
In behinderungsspezifischer Weise werden der Zielgruppe Möglichkeiten zur Wahrnehmung von Gesundheitsrisiken und Strategien zu deren Vermeidung vermittelt. Durch Untersuchungen, Aufklärung und Beratung in sieben medizinischen Bereichen sollen persönliche Gesundheitskompetenzen zu gesunder Ernährung und Körpergewicht, Nichtrauchen, Sonnenschutz, Hygiene, Blutdruck, körperliche Betätigung, Zahn- und Mundhygiene, Hör- und Sehvermögen sowie der Fußgesundheit entwickelt und gestärkt werden.
Das angebotene Gesundheitsprogramm beinhaltet sieben standardisierte Disziplinen:
- Fit Feet - Fitte Füße (Podologieprogramm; Fußdiagnostik und Ganganalyse),
- FUNfitness - Bewegung mit Spaß (physiotherapeutische Programm; Beratung zum physiologischen Bewegungsverhalten und Bewegungsförderung),
- Health Promotion - Gesunde Lebensweise ( Ernährungsberatung, Förderung des Nichtrauchens und adäquaten Sonnenschutzes, Anleitung zum richtigen Händewaschen, Blutdruckmessung),
- Healthy Hearing - Besser Hören (Beratungen und Untersuchungen des Hörvermögens),
- Opening Eyes - Besser Sehen (Special Olympics Lions Club International Opening Eyes®; Beratungen und Untersuchungen der Sehkraft),
- Special Smiles® - Gesund im Mund (zahnärztliche Untersuchungen, Beratung und Anleitung zur Zahn- und Mundhygiene, Kariesprophylaxe).
- Strong Minds - Innere Stärke (Tipps und Übungen zum psychischen Wohlbefinden, Vermittlung von Coping-Strategien bezüglich Stress)
In diesen Bereichen werden sowohl Untersuchungen und Beratungen sowie Multiplikatorenschulungen zur Weiterbildung der Zielgruppe durchgeführt. Ebenso werden Informationsveranstaltungen zu bestimmten Themenbereichen angeboten und Fachvorträge auf Veranstaltungen gehalten, um auf das Projekt aufmerksam zu machen.
Sowohl bei den Beratungen als auch bei den Multiplikatorenschulungen werden Materialien in Leichter Sprache eingesetzt, um einen niedrigschwelligen Zugang zu Gesundheitsinformationen zu bieten.
Gewinnung und Bindung von ehrenamtlichen Helfern aus medizinischen Berufen
Es gibt für jeden Bereich einen sogenannten Landeskoordinatoren (ehrenamtliche Mediziner und Personen aus medizinischen Fachberufen), die die einzelnen Disziplinen des Gesundheitsprogrammes durchführen. Die Einbindung von Medizinern und Personen aus medizinischen Fachberufen, die sich freiwillig und ehrenamtlich engagieren, ermöglicht deren Sensibilisierung für die besonderen Belange der Menschen mit geistiger Beeinträchtigung. Diese praktische Erfahrung steigert ihr Wissen und ihre Kompetenz und baut gleichzeitig Berührungsängste ab.
Fit und gesund im Alltag durch Bewegung und Sport
Mit Hilfe des Projektes wird Menschen mit Beeinträchtigung, die bisher noch nicht als Athlet*innen bei Special Olympics Berlin aktiv sind, Möglichkeiten für Bewegung und Sport vermittelt. Über die regelmäßige Teilnahme an Bewegungs- und Trainingsangeboten wird ihre körperliche Fitness verbessert, ihr Selbstvertrauen gestärkt und die Freude an einer aktiven Lebensweise geweckt. Menschen, die sich regelmäßig bewegen habe eine bessere Wahrnehmung ihres gesundheitlichen Zustandes und eine bessere allgemeine Gesundheit.
Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen
Auch Menschen mit geistiger Beeinträchtigung haben einen geregelten und fordernden beruflichen Alltag. Häufig haben sie, auf Grund ihrer Beeinträchtigung und ihres Lebensstils, größere Gesundheitsrisiken. Die Geschäftsführung und die Mitarbeitende der Werkstätten werden zum Thema Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz sensibilisiert und motiviert Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz zu einem festen Bestandteil des beruflichen Alltages zu machen.