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29.06.2023

Special Olympics World Games – unvergessliche Momente und großartige Erfolge für Athlet*innen aus Sachsen-Anhalt

Die Special Olympics Weltspiele fanden vom 17. bis 25. Juni in Berlin statt – mit dabei waren 14 Athlet*innen und 7 Trainer*innen aus Sachsen-Anhalt, die in acht Sportarten an den Start gingen. Sie sind nach spannenden Wettbewerben und aufregenden Erlebnissen mit insgesamt 11 Medaillen (2 x Gold; 6 x Silber; 3 x Bronze) und 14 Platzierungsschleifen im Gepäck zurückgekehrt; ein Ergebnis, worauf sie wahrlich stolz sein können.

Nach der emotionalen Eröffnungsfeier vor 50.000 Menschen im Olympiastadion, bei welcher die Parade aller Delegationen und das Entzünden der „Flamme der Hoffnung“ die Höhepunkte bildeten, starteten die Spiele am Sonntag mit den Klassifizierungen. Hierbei wurden alle Athlet*innen anhand ihrer Leistungen in Finalgruppen geordnet. Ab Dienstag standen dann die ersten Medaillenentscheidungen für Sachsen-Anhalt an. 

Gleich vier Medaillen gab es in den ersten Tagen im Rollerskating: Gold über 100m und Bronze mit der 2x200m Staffel für Max Sebastian und Bronze über 500m und Silber in der 2x200m Staffel für Maximilian Zabel. Am letzten Starttag krönte Maximilian seine Erfolge mit einer weiteren Silbermedaille, und zwar über 1000m und Max erreichte Platz 4 über 300m. Beide Athleten trainieren bei Turbine Halle und sind erfahrene Wettbewerbsteilnehmer.

Martin Köhler von den Pfeifferschen Stiftungen Magdeburg holte im Boccia Einzel ebenso eine Goldmedaille, was umso bemerkenswerter ist, da er die Sportart erst seit den Landesspielen Halberstadt 2021 trainiert. Er konnte zudem im Boccia Doppel einen 5. Platz und in der Teamwertung Platz 4 erzielen.

Im Radrennen bewies Sophia Eichmann von der Evangelischen Stiftung Neinstedt Ausdauer beim 15km Straßenrennen. Sie konnte sich trotz des für sie ungewohnten Untergrunds auf Platz 5 behaupten, ein tolles Ergebnis! Sie trat außerdem im 5km und 10km Zeitfahren an, wo sie einen 8. und einen 6. Platz errang. Als einzige Vertreterin ihrer Einrichtung und aus Sachsen-Anhalt verdient sie zudem größten Respekt für das Meistern der sozialen Herausforderungen! 

In der Leichtathletik gab es wahrlich spannende Momente, zum Beispiel, als sich Anne-Katrin Schache von den Pfeifferschen Stiftungen Magdeburg im 1500m Lauf noch in letzter Minute auf den 6. Platz vorkämpfen konnte und Janet Streifler von der Lebenshilfe Harzkreis-Quedlinburg Platz 8 im Standweitsprung erreichte; dies jedoch in der höchsten Leistungsgruppe! Zudem konnten beide Damen auch Medaillen für sich verbuchen: Janet gewann Bronze über 100m und Anne-Katrin konnte sich über zwei Silbermedaillen, und zwar über 3000m und bei der 400m Staffel freuen.

Im Tischtennis war Sachsen-Anhalt zahlenmäßig am stärksten vertreten und ging mit 5 Athlet*innen und 2 Trainer*innen an den Start. Alle Athlet*innen starteten im Einzel und holten folgende Platzierungen: Bärbel Gratopp Platz 5, Kersten Schneevoigt Platz 7 (beide Lebenshilfe Ostfalen), Hannes Arnhold Platz 4, Saskia Masur Platz 5, Kim Seidenberg Platz 6 (alle von Lebenshilfe Harzkreis-Quedlinburg). Besonderes Augenmerk hat Hannes verdient, welcher die beste Platzierung erreichte, obwohl er als einziger Teilnehmer im Rollstuhl antrat. 
In der zweiten Hälfte der Woche holten Saskia und Kim im Doppel die Silbermedaille, während Bärbel Gratopp mit ihrer Partnerin Sandra Bingler aus Thüringen den 4. Platz erreichte. 

Die einzige Mannschaftssportart, an der Athlet*innen aus Sachsen-Anhalt teilnahmen, war Hockey. Das Turnier fand am Samstag seinen Höhepunkt. Das Hockeyteam SO Germany 1 des Deutschen Hockeybundes, zu dem auch drei Athlet*innen des Cöthener Hockeyclub gehörten, erreichte nach einem 1:4 gegen Belgien den 4. Platz in der Kategorie „Championship“ und liegt damit vor dem Team SO Germany 2, welches in der Kategorie „Challenge“ Gold gewann. Eine starke Leistung der drei Köthener Alex Spannenkrebs, Marcus Steffen und Jasmin Weschke!

    „Unsere Athletinnen und Athleten haben bei den diesjährigen Special Olympics World Games ganz herausragende Ergebnisse erzielt. Sie haben gezeigt, dass sie es sportlich mit der Konkurrenz aus aller Welt aufnehmen können. Dabei haben sie ihre Disziplin und ihr Wille sogar bis an die Weltspitze gebracht. Ihnen allen gebührt unser größter Respekt.“

    Sportministerin Dr. Tamara Zieschang

    Ergebnisse Team SOD Sachsen-Anhalt

    Sachsen-Anhalts Team nahm in acht von insgesamt 26 Disziplinen teil, davon sechs im Wettbewerb. In den Sportarten Boccia, Hockey, Leichtathletik, Radfahren, Rollerskating und Tischtennis konnten folgende Wertungen erreicht werden:

    • Max Sebastian: Gold über 100 m sowie Bronze in der 2 x 200 m Staffel Rollerskating (Turbine Halle);
    • Maximilian Zabel: Silber in der 2 x 200 m Staffel, Silber über 1.000 m sowie Bronze über 500 m Rollerskating (Turbine
    • Halle);
    • Martin Köhler: Gold im Boccia Einzel, Silber im Boccia Team und Platz 5 im Boccia Doppel (Pfeiffersche Stiftungen
    • Magdeburg);
    • Janet Streifler: Bronze über 100 m Sprint, Platz 8 im Standweitsprung (Lebenshilfe Harzkreis‑Quedlinburg);
    • Anne-Katrin Schache: Silber über 3.000 m, Silber im 400 m Staffel‑Lauf und Platz 6 über 1.500 m (Pfeifferschen
    • Stiftungen Magdeburg);
    • Saskia Masur und Kim Seidenberg: Silber im Tischtennis-Doppel (beide Lebenshilfe Harzkreis‑Quedlinburg); Platz 5
    • und Platz 6 im Tischtennis Einzel;
    • Bärbel Gratopp: Platz 4 im Tischtennis Doppel und Platz 5 im Tischtennis Einzel (Lebenshilfe Ostfalen);
    • Kersten Schneevoigt: Platz 7 im Tischtennis Einzel (Lebenshilfe Ostfalen);
    • Hannes Arnhold: Platz 4 im Tischtennis (Lebenshilfe Harzkreis-Quedlinburg);
    • Sophia Eichmann: Platz 5 beim 15 km Straßenrennen, Platz 6 über 10 km Zeitfahren und Platz 8 über 5 km Zeitfahren (Evangelische Stiftung Neinstedt);
    • Alex Spannenkrebs, Marcus Steffen und Jasmin Weschke: 4. Platz im Hockey (DHB/Cöthener Hockeyclub).

    Weitere Highlights

    Zu den Highlights neben den Wettbewerben gehörte natürlich die Eröffnungsfeier, aber auch die Athleten-Disco am Brandenburger Tor, bei der tausende Athlet*innen und Coaches aller Länder mit ebenso vielen Volunteers ausgelassen tanzten und feierten. Ebenfalls am Brandenburger Tor fanden die Spiele am Sonntag ihren Abschluss. 

    Neben den Wettbewerben fanden viele Athlet*innen Zeit, beim Gesundheitsprogramm Healthy Athletes® kostenlose Gesundheitschecks und Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch zu nehmen. So konnte man im Zahnputztunnel unter Blaulicht sein Putzverhalten prüfen, den allgemeinen Fitnesszustand testen und das Ernährungsverhalten kritisch hinterfragen – alles in Leichter Sprache und von Fachvolunteers durchgeführt.  

    Während die Spiele bleibende Eindrücke für die 7.000 Athlet*innen mit geistiger Behinderung und die 330.000 Zuschauer hinterlassen haben, hofft Special Olympics auf nachhaltige Impulse für Inklusion im Sport und in der Gesellschaft. Neben dem Sport in den Einrichtungen sind dabei auch die Öffnung von Sportvereinen, mehr Gesundheitsangebote und die Förderung des Ehrenamts für Menschen mit geistiger Behinderung zentrale Ziele. 

    Dieser nachhaltige Inklusionsgedanke stand auch beim Host Town Program, welches vom 12.-15. Juli deutschlandweit stattfand, und an welchem 10 Kommunen aus Sachsen-Anhalt beteiligt waren, im Fokus. Hierbei wurden die Athlet*innen aus aller Welt vier Tage vor den Spielen in ganz Deutschland willkommen geheißen. Im Vorfeld setzten die Kommunen gemeinsam mit Special Olympics inklusive Projekte um. Hier gilt es nun, die gesetzten Impulse fortzuführen und die entstandenen Angebote und Netzwerke zu verstetigen. Die Gastgeber in Sachsen-Anhalt mit ihren Gastdelegationen waren:

    • Arendsee (Altmark): SO Syria
    • Landkreis Börde & Haldensleben (zusammen mit Landkreis Helmstedt und Stadt Helmstedt aus Niedersachsen: SO Singapore
    • Landkreis Burgenlandkreis: SO Bonaire
    • Halberstadt: SO Cameroon & SO Madagascar
    • Halle (Saale): SO Suriname
    • Quedlinburg: SO Tanzania
    • Sangerhausen & Landkreis Mansfeld-Südharz: SO Albania
    • Thale: SO Ghana

    „Die Teilnahme an den Weltspielen und die Begrüßung von neun internationalen Special-Olympics-Delegationen in Sachsen-Anhalt war nur durch zahlreiche Unterstützerinnen und Unterstützer möglich. Dafür möchte ich mich herzlich bedanken. Die Weltspiele in Deutschland tragen dazu bei, dass unsere Sportlandschaft noch vielfältiger, bunter und inklusiver geworden ist.“

    Sportministerin Dr. Tamara Zieschang

    Die Teilnahme der Athlet*innen und Trainer*innen aus Sachsen-Anhalt an den Weltspielen und die Begrüßung von neun internationalen SO-Delegationen in Sachsen-Anhalt war nur möglich durch zahlreiche Unterstützer*innen, bei denen sich das Land Sachsen-Anhalt und der Landesverband Special Olympics Sachsen-Anhalt bedanken möchten; allen voran den 10 Kommunen, die Gastgeber waren!

    Lassen Sie uns das Begonnene gemeinsam weiterführen und auf den gewonnen Erlebnissen und Erkenntnissen weiter aufbauen oder kommen Sie als neue Partner für Inklusion hinzu. 

    „Unsere Athlet*innen haben der Welt gezeigt, was in ihnen steckt und die Spiele haben eindrucksvoll bewiesen, dass Inklusion gelingen kann. Lassen Sie uns nun das Begonnene gemeinsam weiterführen; seien Sie Mitgestalter und Partner für eine inklusive Sportwelt in Sachsen-Anhalt!“

    Andreas Silbersack, 1. Vizepräsident Special Olympics Deutschland und 1. Vizepräsident Special Olympics Sachsen-Anhalt

    Nach den Spielen ist vor den Spielen

    Das nächste Mal wird die Flamme der Hoffnung in Sachsen-Anhalt bei den Special Olympics Landesspielen in Weißenfels vom 19. bis 22. September entzündet. Für Athlet*innen und Helfer*innen ist die Anmeldung noch wenige Tage möglich. Seien auch Sie als Gast dabei und erleben Sie die Chancen von Inklusion hautnah mit.

    Die Anmeldung ist bis 30. Juni online möglich: https://weissenfels2023.specialolympics.de/