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Special Olympics und Paralympics – Was die Organisationen voneinander lernen können

In Paris finden die Paralympics vom 28. August bis zum 8. September statt. Die Spiele werden alle vier Jahre nach den Olympischen Spielen ausgetragen. Bei den Paralympics treten Athlet*innen mit einer körperlichen Beeinträchtigung an. Diese werden in Kategorien unterteilt: Menschen mit Amputationen oder Rückenmarksverletzungen, Sehbehinderte oder Blinde, Zerebral Gelähmte, Menschen mit geistiger Beeinträchtigung und alle anderen Arten von körperlichen Beeinträchtigungen, die bisher nicht kategorisch zugeordnet wurden. Bei diesen Spielen hier steht der Wettkampf und Leistungssport im Vordergrund. Die Athlet*innen müssen sich durch sportliche Leistung qualifiziren. Sie werden vom Internationalen Paralympischen Komitee (IPC) geführt.

Die Special Olympics Weltspiele fanden im letzen Jahr in Berlin statt. Sie werden alle vier Jahre vor den Olympischen Spielen ausgetragen. Die Vorraussetzungen zur Teilnahme an diesen Wettbewerb sind: Menschen, die sowohl eine geistige als auch eine körperliche Beeinträchtigung haben, sind zugelassen. Die Wettbewerbe sind in 32 Sportarten eingeteilt, die denen der Olympischen Spiele ähneln. Es kann niemand aufgrund mangelnder sportlicher Leistung ausgeschlossen werden. Unterschiedliche Leistungskategorien ermöglichen faire Wettkämpfe. Als Spitzenleistung werden persönliche Bestleistungen gewertet. Die Veranstaltung ist die größte Sportbewegung für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung. Hier steht im Vordergrund, dass Menschen mit Beeiträchtigungen miteinander Sport treiben. Es geht hierbei um Inklusion und Teilhabe.

Bei den Spielen gibt es auch Unified Sports, wo Menschen mit und ohne Beeinträchtigung gemeinsam in einer Sportart antreten. Sportler*innen mit einer Beeinträchtigung werden Athleten und Athletinnen genannt und Sportler*innen ohne Beeinträchtigung werden Unified Partner genannt. Die Teams setzen sich aus Menschen ähnlichen Alters und ähnlicher Fähigkeiten zusammen. Sie trainieren gemeinsam und nehmen an Wettbewerben teil. Die Special Olympics setzen sich für eine Gemeinschaft ein, die von Wertschätzung, Gleichstellung, Integration und Akzeptanz von Menschen mit geistiger Beeinträchtigung geprägt ist.                                                                                                                                                                                                 

Ich, Nikolai, schaue mir die Paralympics im Fernsehen an. Am liebsten sehe ich mir Rollstuhlbasketball, Para-Radrennen und Para- Schwimmen an. Ich finde, dort herrscht eine anfeuernde Stimmung und die Wettbewerbe sind spannend. Meiner Meinung nach erfahren diese inklusiven Spiele leider nicht die gleichberechtigte Berichterstattung wie die Olympischen Spielen. 

Die Paralympics können meiner Meinung nach von den Special Olympics lernen, wie Inklusion und Teilhabe bei den Wettkämpfen durchgeführt wird. Die Special Olympics können von den Paralympics lernen: Professionalität im Sport. Ich schaue mir die Spiele gerne an, aber mir gefallen die Special Olympics deutlich besser, da es bei diesen Spielen mehr um die Inklusion und Teilhabe geht, als um Wettkampf und Leistung, dadurch ist die Stimmung besser.

Georg, der mit mir in der inklusiven Redaktion der Weltspiele in Berlin 2023 dabei war, sagte mir zu den Paralympics: „Man könnte Sie inklusiver machen, indem man sie integriert - sie könnten zumindest zeitgleich und nicht im Anschluss stattfinden, und man könnte eine gemeinsame Eröffnungs- und Schlussfeier machen, das würde schon eine Menge bewirken“. „Die Paralympics könnten von den Special Olympics lernen, dass die Special Olympics wirklich inklusiv sind, man also Unified Teams hat und so - das gibt es bei den Paralympics glaube ich nicht. Der Inklusionsgedanke ist, denke ich, bei den Special Olympics stärker und besser umgesetzt“.

Es gibt auch Kritik von den Athlet*innen, dass die Paralympics nicht immer fair ausgetragen werden, berichteten mehrere Medien wie die Frankfurter Allgemeine und der Tagesspiegel. Die Schwimmerin Verena Schott sagte, dass die Klassifizierung nicht gerecht eingeteilt sei. Das Internationale Paralympische Komitee hat reagiert und möchte bei den Spielen 2028 nachbessern.

Was haben die zwei Spiele gemeinsam? Im Sport sollte es um Fair Play,Freundschaft, Gemeinschaft, Teilhabe und Inklusion sowie Anerkennung gehen. Ist es wirklich noch so? Nach den Spielen fehlt meiner Meinung nach oft die Motivation, selbst auf den Sportplatz zu gehen. Ich denke, dass durch mehr Medienpräsenz und intressante Berichte mehr Intresse geweckt werden kann. Die Sportvereine sollten noch mehr inklusive Sportarten anbieten, um die Inklusion voranzutreiben.

Bei den Weltspielen der Special Olympics 2023 gab es eine inklusive Redaktion, in der im Tandem-Team berichtet wurde. Ich habe zusammen mit dem Sky-Reporter Rohland Evers die Sportart Hockey kommentiert. So ein inklusives Reportertaem würde ich mir auch bei den Paralympics wünschen. Ich würde am liebsten zu den Paralympics fahren, um als inklusiver Reporter dabei zu sein. Bei den Special Olympics wurde ich vom Fernsehsender Sky eingeladen, und damit hatte ich die Möglichkeit, dabei zu sein und aus meiner Perspektive zu berichten.