Diese große Anzahl an Athletinnen und Athleten ist für die Organisatoren Bestätigung und Herausforderung zugleich. „Vor vier Jahren starteten wir in Gera mit ca. 80 Teilnehmenden. Letztes Jahr waren es über 100 und nun sogar 150. Das ist das absolute Maximum, was wir an einem Tag stemmen können, zeigt aber gleichzeitig auch die Begeisterung für die Leichtathletik bei Menschen mit geistiger Beeinträchtigung“, sagte Christoph Köhler (Geschäftsführer SOTH). Um 17:30 Uhr war die letzte Siegerehrung durchgeführt. Zum Abschluss des sportlichen Tages hatten die 4x 100m Staffeln ihren großen Auftritt. Da wurde es auf dem Podium schon recht voll. 17 Delegationen hatten für die Laufdistanzen 50m, 100m, 400m, 800m, 1.500m und 3.000m sowie für die technischen Disziplinen Ballweitwurf, Kugelstoßen, Standweitsprung und Weitsprung gemeldet. Dazu gab es auch ein kleines Rahmenprogramm der Disziplin Minispeer (Demosportart) und des Wettbewerbsfreien Angebots, dass auch Schülerinnen und Schüler der Förderschule Gera-Röpsen interessiert wahrgenommen haben. Im Rahmen eines Schul- und Fanprojektes gab es zuvor einen Workshop in der Schule und anschließend den Besuch als Fans am Wettbewerbstag.
Schon zur Eröffnung waren zahlreiche Ehrengäste erschienen. So zum Beispiel Julian Vonarb, Oberbürgermeister der Stadt Gera, der den Wettbewerbstag zusammen mit Rolf Beilschmidt (Präsident SOTH) und Kurt Dannenberg (Präsident Stadtsportbund Gera) eröffnete. Beilschmidt hatte der Stadt Gera noch ein besonderes Geschenk mitgebracht. Als Dank für das große Engagement als Host Town für die Delegation aus Malta während der Special Olympics World Games im Sommer letzten Jahres, überreichte er einen Medaillensatz der World Games. Anschließend eröffnete Joana Groth (Landenberger Förderzentrum Weimar) die Spiele mit dem Eid der Athletinnen und Athleten.
Bestleistungen gab es in fast allen Disziplinen zu bestaunen. Vor allem die Läufer auf den „langen Kanten“ ernteten viel Respekt. Mit Marius Falky (Rennsteig Werkstätten), Peter Hänsgen (Diako Thüringen), Kai Schröter (Eichsfelder Werkstätten) und Florian Schweng (Rehazentrum Schleusingen) konkurrierte die Thüringer Special Olympics Langstrecken Elite um die Plätze. Hinzu gesellte sich Heiko Pankau von den Rathenower Werkstätten. Den Sieg errang Peter Hänsgen in atemberaubenden 12:36 min. vor Kai Schröter und Florian Schweng. Schröter lief zudem erst wenige Minuten zuvor auch die 800m und gewann dort.
Im Rahmen des Landeswettbewerbs fand zudem die Verbandsjugendvollversammlung von SOTH statt. Den 20 anwesenden jugendlichen Athletinnen und Athleten wurde die aktuelle Jugendordnung vorgestellt und erklärt, wie sie sich die Jugendlichen bei SOTH sowohl im Sport als auch außerhalb engagieren können. Im Rahmen der Versammlung wurde Nadine Breier zur Jugendleiterin gewählt sowie Hanna Tramnitz und Mia Sophie Schanze als Beisitzerinnen. Hanna, eine Jugendliche ohne Handicap und Co-Trainerin einer inklusiven Schwimmgruppe, nahm letztes Jahr bereits am GYLS (Global Youth Leadership Summit – ein internationales Treffen von Jugendlichen im Rahmen der Special Olympics Weltspiele) in Berlin teil. Mia ist Schülerin am Johannes-Landenberger-Förderzentrum und als Athletin selbst in mehreren Sportarten aktiv. Joana Groth, ebenfalls Teilnehmerin des letztjährigen GYLS, wurde den Jugendlichen noch mal vorgestellt und informierte über ihre Kandidatur für SOTHs Athletenrat, wo sie die Interessen der Jugendlichen vertreten und sich für ihre Belange einsetzen möchte.
Das Orga-Team zog einmal mehr in Gera ein sehr positives Fazit. Die Zusammenarbeit mit dem 1.SV Gera als starker Partner vor Ort funktioniert hervorragend. Auf die nächsten Jahre wird sich Gera als Standort für die Leichtathletik etablieren. Bei weiterhin steigender Teilnehmeranzahl eventuell sogar an zwei Tagen.
Die Finalergebnisse aller Disziplinen sind unterhalb der Bildergalerie zu finden.