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Ein Unified Basketball Team. Die Athleten tragen graue T-Shirt und darüber Leibchen. Die Leibchen, sowie kurze Hosen die sie tragen, sind orange. Das Team steht im Halbkreis und jeder Sportler hat einen Arm so ausgestreckt, dass die Hände in der Mitte übereinanderliegen.

24.05.2024

Erfolgreicher Abschluss im Special Olympics Projekt „Wir gehören dazu - Menschen mit geistiger Behinderung im Sportverein“

Über 700 Athlet*innen nutzen inklusive Trainingsangebote von Sportvereinen

Von August 2019 bis April 2024 wurden im Modellprojekt „#ZusammenInklusiv – Wir gehören dazu“ von Special Olympics Deutschland (SOD) Strukturen geschaffen, die die inklusive Öffnung des organisierten Sports für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung langfristig fördern.

In sechs Modellregionen (Bayern, Berlin/Brandenburg, Hamburg/Schleswig-Holstein, Hessen, Rheinland-Pfalz/Saarland und Sachsen-Anhalt/Sachsen) wurden durch Regionalkoordinierende vielfältige Maßnahmen, wie individuelle Vereinsberatungen, Netzwerkarbeit, Aktionstage und Fortbildungen, zur Erreichung der Projektziele umgesetzt. Insgesamt konnten 145 Sportvereine für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung geöffnet werden, über 700 Athlet*innen wurden aktive Mitglieder in einem Sportverein und 1.281 Übungsleiter*innen/Trainer*innen konnten in Fortbildungen für den inklusiven Sport sensibilisiert werden. Das Projektteam war darüber hinaus in über 70 Netzwerken aktiv, die nachhaltig bestehen und sich lokal für die inklusive Sportentwicklung einsetzen.

„Das Modellprojekt „Wir gehören dazu“ hat einmal mehr gezeigt, welche elementare Bedeutung der Sport für die inklusive Entwicklung in der Gesellschaft hat. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass Special Olympics Deutschland in den letzten fünf Jahren einen wichtigen Beitrag zur Teilhabe von Menschen mit geistiger Beeinträchtigung in Sportvereinen geleistet hat. Gleichzeitig wird deutlich, dass es noch viel Potenzial und Bedarf gibt und die inklusive Öffnung von Vereinen ein gemeinschaftliches Ziel für die Zukunft bleiben muss.“
- Sven Albrecht, Bundesgeschäftsführer Special Olympics Deutschland

 

Das Projekt wurde durch die Aktion Mensch Stiftung über den fünfjährigen Projektzeitraum gefördert und unterstützend begleitet. Uwe Blumenreich, Geschäftsführer Aktion Mensch Stiftung: „Sport ist mehr als körperliche Betätigung. Er ist auch ein wichtiger Faktor für soziale Integration und individuelle Entwicklung. Das gilt für Menschen mit genauso wie für Menschen ohne Behinderung. Das Projekt ist ein strahlendes Beispiel dafür, wie durch echte inklusive Ansätze die Gesellschaft gestaltet wird und so alle Mitglieder wertschätzt und fördert. Es steht nicht nur für Inklusion und Gleichberechtigung, sondern betont auch die Bedeutung des Sports als universelle Sprache, die Menschen verbindet und über alle Unterschiede hinweg vereint. Wir danken dem SOD und allen Beteiligten für ihr Engagement und ihre Hingabe, die Welt des Sports für alle zugänglich zu machen.“

Die wissenschaftliche Begleitung des Forschungsinstituts für Inklusion durch Bewegung und Sport (FIBS), die das Projekt über die Laufzeit betreut hat, bestätigte, dass sich Vereine, die durch die Regionalkoordinierenden des Projekts beraten und unterstützt wurden, im erhöhten Maße mit der inklusiven Entwicklung beschäftigten und sich die Teilhabe und Mitbestimmung in diesen Vereinen positiv verbesserte. Besonders die Athlet*innen-Interviews zeigten aber auch Wünsche und Herausforderungen wie die weiterhin große Problematik der Mobilitätsarmut auf. Insgesamt lieferte die Evaluation wichtige Handlungsempfehlungen innerhalb des Projektprozesses und für zukünftige Initiativen und Maßnahmen.

Die Abschlussveranstaltung, die das Projekt im Februar 2024 feierte, bildete die Vielfältigkeit des Projektes im besonderen Maße ab. Eine entscheidende Erfolgsmaßnahme in der Sensibilisierung und Öffnung von Vereinen waren unzählige, spezifische Beratungen und rund 200 Sportaktions-/ Schnuppertage. Sechs dieser gewonnenen Best-Practice-Vereine standen bei der Veranstaltung repräsentativ im Mittelpunkt. Sechs Vereine, die ihre individuellen Geschichten erzählten und damit aufzeigten, wie unterschiedlich die Wege der inklusiven Vereinsöffnung sein können.

Gleichermaßen verfolgten alle das Ziel, mehr Menschen mit Beeinträchtigungen Zugang zum Sport und Sportvereinsleben zu ermöglichen. Dies ist auch für Vizepräsident Athletensprecher, Mark Solomeyer, ausschlaggebend.

 

Portraitbild von Mark Solomeyer, Bundesathletensprecher und Vizepräsident.

Als das Projekt „Wir gehören dazu – Menschen mit geistiger Behinderung im Sportverein“ 2019 gestartet ist, habe ich mich sehr gefreut. Die inklusive Entwicklung im Sportverein liegt mir besonders am Herzen. Ich möchte, dass alle Athlet*innen trainieren können, wie und wo sie möchten. Das Projekt hat hierzu einen wichtigen Beitrag geleistet und vielfältige Begegnungen zwischen Sportvereinen und unseren Athlet*innen geschaffen. Es ist nun wichtig, an diese Erfolge anzuknüpfen und sich auch in Zukunft gemeinsam für die Teilhabe von Sportler*innen mit geistigen Beeinträchtigungen im Verein einzusetzen.“
- Mark Solomeyer, Vizepräsident Athletensprecher

 

Das Projekt „Wir gehören dazu – Menschen mit geistiger Behinderung im Sportverein“ leistete von 2019-2024 einen zentralen Beitrag zur Teilhabe von Menschen mit geistiger Beeinträchtigung im Sport. Die Erkenntnisse zeigen aber auch, dass in zentralen Bereichen noch Herausforderungen bestehen, die es zukünftig weiterhin zu verbessern gilt. „Bei allem Grund zur Freude und auch zum Stolz sollten wir immer daran denken: Wir sind erst am Anfang. Es liegt noch ein langer Weg vor uns“, bilanzierte Dr. Bernhard Conrads, SOD-Ehrenmitglied und Mitinitiator des Projektes.


Weitere Informationen zu den Projekten #ZusammenInklusiv


Foto: Athlet*innen beim inklusiven Basketballtraining im Sportverein. SOD / Florian Conrads