Wenn die lettische Mannschaft im Juni nach Jena kommt, dann lernen die Sportlerinnen und Sportler das Paradies kennen. Denn im gleichnamigen Stadtteil ist eines der Highlights des Host Town Program geplant. „Im Paradiescafé wird es eine inklusive Disco geben und darauf freuen wir uns schon sehr“, sagt die Sportbeauftragte der Stadt, Vanessa Baum. „Tanzen geht immer“, ist sie sich sicher.
Die Athleten-Disco soll aber kein einmaliges Ereignis bleiben. „Wir wollen auch nach den Special Olympics World Games so etwas dauerhaft anbieten. Und der Betreiber des Cafés ist dafür offen“, kündigt sie an. Für Vanessa Baum passt das Host Town Program wunderbar in die Strategie der Stadt.
Im Jahr 2017 sind in Jena fünf Themenfelder definiert worden, um mehr Aufmerksamkeit für Inklusion in der Gesellschaft zu erreichen. Die Kultur und der Sport gehören dazu. „Mit unserer Teilnahme am Host Town Program setzen wir den Inklusionsplan fort“, sagt sie. Ziel sei es, Sportvereine zu sensibilisieren, damit es künftig mehr Angebote für Menschen mit einer geistigen Beeinträchtigung gibt. Aktuell sei das nur „marginal“ vorhanden zum Beispiel im Fußball und in der Leichtathletik.
Die meisten Sportstätten in Jena sind bereits barrierefrei gebaut. Ältere Sportanlagen sollen zumindest barrierearm werden, so Vanessa Baum. Unterstützung bekommt sie von der Lebenshilfe Jena und vom Stadtsportbund, der das Thema immer mehr in die Vereine trage und dort diskutiere.
Unmittelbar vor Ankunft des Teams aus Lettland wird es am 10. und 11. Juni in Jena ein großes Inklusionsfestival sehr zentral auf dem Theatervorplatz unter dem Motto „Schrankenlos - Kulturfestival für jedermensch“ geben. Geplant sind Diskussionsrunden, Spielecken, Konzerte und Theateraufführungen. Dort soll dann ebenfalls über die Special Olympics World Games in Berlin informiert werden.
Zwei Tage nach dem Eintreffen der Mannschaft sind für den 14. Juni Behindertensportspiele in Jena geplant, die öffentlich sind. „An 12 Stationen können sich alle Besucherinnen und Besucher mit und ohne Behinderung ausprobieren“, sagt Vanessa Baum. Ihr Ziel: „Wir wollen weiter Barrieren aufbrechen.“
Um diesem Ziel näherzukommen und die Menschen in der Stadt zu informieren, setzt Jena konsequent auf digitale Kanäle. Die Website der Stadt unter www.jena.de sowie Social-Media-Kanäle auf Facebook, Instagram und Twitter werden dafür genutzt.
Von April an wird es eine eigene Website für das Kulturfestival und das Host Town Program - auch in leichter Sprache - geben, kündigt die Sportbeauftragte an. Außerdem geht noch ein Blog zum Thema Inklusion online.
„Die Special Olympics World Games bieten uns die Chance, den Aufbruch in eine grenzenauflösende Gesellschaft fortzusetzen. Und deshalb sind wir sehr gern mit dabei“, erklärt Sportbeauftragte Vanessa Baum das Engagement ihrer Stadt für die Weltspiele. (Text: Hartmut Augustin)
Informationen zu Jena
Jena zählt mit 108 805 Einwohner:innen zur zweitgrößten Stadt Thüringens. Wie kaum eine andere Stadt schafft es Jena, die geschichtsträchtige Vergangenheit, eine reizvolle Landschaft, innovative Forschung und Wirtschaft sowie junges studentisches Leben perfekt zu vereinen. Dieser Facettenreichtum verleiht der quirligen Universitätsstadt einen besonderen Charme. Goethe, Schiller, Zeiss, Abbe, Schott – all diese Persönlichkeiten sind untrennbar mit Jena verbunden und begegnen Besuchern bei allen Entdeckungsreisen durch die Stadt. Die umliegende Naturlandschaft ist hingegen perfekt für Aktivitäten aller Art geeignet: Die wunderbare SaaleHorizontale ist mit all den spektakulären Aussichtspunkten, Einkehrmöglichkeiten und Sehenswürdigkeiten entlang des Weges ein unvergessliches Erlebnis für jeden Läufer und Wanderer.