Christine Nienaber kann ihr „großes Glück“ kaum fassen. Die Leiterin der Geschäftsstelle Special Olympics der Hansestadt Bremen (SOHB) ist so happy, dass im Juni die Mannschaft der USA für ein paar Tage an die Weser kommt.
„Wir haben in der Stadt ganz viel Arbeit geleistet und Werbung für die Special Olympics und das Host Town Program gemacht, denn wir wollten von Anfang an eine große Delegation hier begrüßen“, sagt Christine Nienaber. Groß bedeutet aber zugleich hohe Kosten, die von der Hansestadt und Sponsoren aufgebracht werden müssen.
Die Überzeugungsarbeit hat sich gelohnt. Der Bremer Senat - hier besonders Sportsenatorin Anja Stahmann - sowie die Bürgerschaft haben die großen Ambitionen unterstützt und werden sich persönlich sowie finanziell engagieren. Sponsoren gibt es ebenfalls schon, wie das Software-Unternehmen Team Neusta und die Molkerei Ammerland. Das nahegelegene Bremerhaven wird sich außerdem an der Organisation des Besuchs beteiligen.
Das Host Town Program sei eine schöne Möglichkeit, Bremen international zu präsentieren, erklärt Christine Nienaber: „Das ist eine große Stadt, die viel zu bieten hat.“ Davon soll das Team aus den USA ganz viel mitbekommen. Es wird einen Bremen-Tag geben mit Stadtbesichtigung, bei dem nicht nur die Bremer Stadtmusikanten gezeigt werden, und einem Senatsempfang im Rathaus.
Der Fußball-Bundesligist SV Werder Bremen, der bereits eine eigene Inklusionsabteilung hat, lässt die fast 200-köpfige Mannschaft in seinen Sportstätten trainieren. „Seit vielen Jahren ist der Verein ein sehr guter Partner von uns“, sagt Christine Nienaber. Nach dem Training ist dann ein Abendessen auf dem Marktplatz mit der Bremischen Bürgerschaft geplant.
Am nächsten Tag geht es nach Bremerhaven, von wo aus sich im 19. und 20. Jahrhundert viele Deutsche in die USA verabschiedet haben. Deshalb wird die Delegation zuerst im Auswandererhaus im New-York-Saal begrüßt. Anschließend können die Sportlerinnen und Sportler wählen, ob sie sich das Auswandererhaus, das Klimahaus oder den Zoo anschauen möchten, bevor es zur Hafenrundfahrt geht. Die Abschlussparty ist dann im Restaurant Weser-Strandbad, direkt am Wasser, vorgesehen.
Das Team von SOHB um Projektleiter Lars Ehlers und Projektkoordinatorin Susanne Jahn hat mit vielen Helferinnen und Helfern alle Hände voll zu tun, um den Besuch des USA-Teams vorzubereiten. Dabei soll alles gelingen, denn Bremen möchte von der internationalen medialen Aufmerksamkeit, die die Mannschaft im Juni garantiert bekommen wird, profitieren.
Doch schon jetzt denkt die Leiterin der Geschäftsstelle SOHB darüber nach, wie der Schwung des Host Town Program und der World Games in Berlin für die kommenden Jahre genutzt werden kann. In dieser Hinsicht hat sie bereits einen großen Erfolg zu verbuchen. Kürzlich wurde SOHB in den Landessportbund Bremen aufgenommen. Diese Mitgliedschaft bietet für die Zukunft, insbesondere für die Athletinnen und Athleten, eine Reihe von Vorteilen.
In diesem Jahr wurde in der Hansestadt die „Sportserie 2023“ gestartet. 15 Verein beteiligen sich daran und organisieren inklusive Sportveranstaltungen. So gab es Möglichkeiten Klettern zu lernen oder Stand-Up-Paddeling auszuprobieren oder Tischtennis und Golf zu spielen. „Einige Vereine habe schon den Mut dazu, neues auszuprobieren. Das Projekt soll unbedingt weiterlaufen und wir wollen noch mehr Vereine dafür gewinnen“, sagt Christine Nienaber. (Text: Hartmut Augustin)
Bremen und Bremerhaven auf einen Blick
Schon die Stadtmusikanten wussten: In Bremen lässt es sich hervorragend leben! Vor nunmehr 200 Jahren machten sich Esel, Hund, Katze und Hahn gemeinsam auf den Weg. Ihr Ziel: die Großstadt an der Weser. Sie sollten recht behalten: Bremen, mit Bremerhaven zusammen das kleinste Bundesland Deutschlands, umweht der Charme einer quirligen Metropole. Hier trifft Tradition auf Moderne, urbane Lebensqualität auf norddeutsche Gemütlichkeit. Bremen, das ist die Stadt der kurzen Wege. Nirgendwo sonst sind Geschichte, Kultur und Lebensart so dicht verwoben wie hier, oftmals nur einen Spaziergang entfernt. Der Puls der Stadt Bremen schlägt rund um den historischen Marktplatz. Mit Blick gen St. Petri Dom steht hier der steinerne Roland, hiesiges Symbol der Unabhängigkeit. Gemeinsam mit dem prächtigen Rathaus zählt er zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Bremerhaven liegt nicht weit von Bremen entfernt im nördlichen Elbe-Weser-Dreieck. Mit direkter Lage an der Nordsee, bietet Bremerhaven Alles, um einen abwechslungsreichen Tag am Wasser zu erleben. Die Stadt wird von ihren Einwohnern liebevoll „Fischtown“ genannt. In den Havenwelten sind die meisten Highlights zentral gelegen, dicht beieinander und fußläufig erreichbar. Die Besucherinnen und Besucher tauchen ein in Wissens- und Erlebniswelten und können sehen und spüren, wie Schiffbau, Fischfang und Hafenarbeit die Vergangenheit der Stadt prägten. In keiner anderen Stadt können die Besucherinnen und Besucher im Klimahaus entlang des Längengrads einmal um die Erde reisen oder sich im Auswandererhaus in die Fußstapfen von Migranten begeben, die Übersee ihr Glück versuchten.
