Barbara Grewe verbindet mit den Special Olympics World Games in Berlin ein wichtiges Ziel für Hamburg. „Wir hoffen sehr, dass die Hansestadt unsere Arbeit danach dauerhaft fördert“, sagt die Präsidentin Special Olympics Hamburg. Um das Host Town Program umzusetzen, sei Geld für die Veranstaltung bewilligt worden. „Aber, wie wird das 2024“, fragt sie.
Die Chancen für eine stetige Förderung stehen nicht schlecht. Der Hamburger Senat unterstützt die Beteiligung der Hansestadt am Host Town Program. „Das passt gut zu unserer Sportstrategie ,Active City´. Auf der Basis von Sport wollen wir die gesamte Gesellschaft beim Thema Inklusion und Integration voranbringen. Wir glauben an die inklusive Kraft des Sports“, sagt Sportstaatsrat Christoph Holstein.
Er schätzt, dass sieben bis zehn Prozent der Hamburgerinnen und Hamburger mit den Special Olympics etwas anfangen können. „Das ist noch nicht sehr viel. Da dürfen wir uns nichts vormachen“, so Christoph Holstein. Er ist sich aber sicher, dass die Begegnungen mit den Sportlerinnen und Sportlern im Juni auch das „Mind Set“ ändern werden. Das habe sich schon an der gestiegenen Akzeptanz für paralympischen Sport nach der Rollstuhlbasketball-WM 2018 gezeigt. Er rät Barbara Grewe, mit Stadt und organisiertem Sport im Gespräch zu bleiben, um ihren Wunsch nach stetiger Unterstützung erfüllt zu bekommen.
Als dauerhaftes und sichtbares Zeichen für die Menschen in der Hansestadt sind fünf neue inklusive Bewegungsinseln zum Sporttreiben geplant. Pro Insel - die in Nachbarschaft zu Behinderteneinrichtungen vorgesehen sind - gibt es vier bis sechs Sportgeräte. Alle Geräte können im Sitzen genutzt werden und die Anleitung ist in leichter Sprache.
Hamburgs Special-Olympics-Präsidentin findet die Idee grundsätzlich gut. „Aber, das ist noch nicht zu Ende gedacht“, sagt sie. „Unsere Sportlerinnen und Sportler brauchen Begleitung und oft auch einen Transport. Das muss noch geklärt werden.“ Sie schlägt vor, dafür die Teilhabeberatenden der Hansestadt einzusetzen. Christoph Hollstein verspricht, das Projekt „inklusive Bewegungsinsel“ analysieren und - wenn nötig - Veränderungen vornehmen zu lassen.
Sehr intensiv wird derzeit das Programm für die Mannschaft aus Guadeloupe vorbereitet. Und dabei gibt es einige positive Überraschungen, findet Sonja Mensing, die in der Geschäftsstelle von SO Hamburg den Besuch koordiniert. „Das Hotel Scandic Hamburg Emporio hat sich bei uns gemeldet und wollte unbedingt die Sportlerinnen und Sportler unterbringen“, sagt sie. Etliche Unternehmen würden sich schon engagieren, damit die Gäste einen schönen Aufenthalt in der Hansestadt haben.
Außer den täglichen Trainingsmöglichkeiten zählen der Fackellauf, der Senatsempfang, die Führung im Miniatur Wunderland und ein großes öffentliches Grillfest auf dem Marktplatz der Evangelischen Stiftung Alsterdorf zu den Highlights des Aufenthaltes. Außerdem ist die Delegation zu Gast bei den Elbe-Werkstätten, wo neben einer Führung und dem Mittagessen auch ein Austausch mit den Beschäftigten dort auf dem Programm steht.
Inwieweit Hamburgs Beteiligung am Host Town Program nachhaltig ist, das wird sich schon wenige Wochen nach dem Besuch des Teams aus Guadeloupe zeigen. Vom 1. bis 10. September ist eine Inklusivsportwoche in der Hansestadt geplant. „Das ist die Nagelprobe. Dort werden wir sehen, ob wir einen Schritt beim Abbau von Berührungsängsten vorangekommen sind“, sagt Sportstaatsrat Christoph Holstein. (Text: Hartmut Augustin)
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