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05.04.2023

Host Town Landkreis Weilheim-Schongau: Mehr Inklusion in mehr Vereinen

Der Landkreis Weilheim-Schongau in Bayern ist Teil des Host Town Program der SOWG 2023 und empfängt das Team aus Kuba.

Obwohl die Sportlerinnen und Sportler aus der Karibik erst im Juni nach Bayern kommen, ist für die Behindertenbeauftragte des Landkreises Weilheim-Schongau die Teilnahme am Host Town Program schon jetzt ein toller Erfolg.

„Im Zusammenhang mit der Bewerbung als Host Town hat sich bei uns ein Netzwerk Inklusion gebildet, das bis heute hält“, sagt Katharina Droms stolz. Unter dem Titel A VIA (Aufbau und Vernetzung Inklusiver Angebote) bereiten nun Sportvereine, das Jugendrotkreuz, die Caritas, die Diakonie und weitere Institutionen gemeinsam den Besuch des Teams aus Kuba vor und haben sich an der Bewerbung und dem Bewerbungsfilm beteiligt. „Da ist eine super Stimmung und alle sind zufrieden“, erklärt sie. Bestenfalls wird eine Website zum Thema Inklusion künftig über die Arbeit des Netzwerkes informieren.

Katharina Droms hält Sport und Freizeit für wichtige Bestandteile eines guten  Lebens. Menschen mit einer Behinderung beschäftigten sich aber vor allem mit der  Bewältigung des Alltags, dem Job oder der Ausbildung. Da bliebe wenig Zeit für etwas anderes, sagt sie. Auch für die Verwaltung stehe bei der Unterstützung von Behinderten der Alltag im Vordergrund. „Das wollen wir ändern und den Sport stärker in den Fokus rücken. Die Special Olympics World Games und das Host Town Program sind eine wunderbare Chance, etwas positives loszutreten. Dafür bin ich sehr dankbar“, sagt die Behindertenbeauftragte.

Sie bereitet sich auch ganz privat auf die Gäste vor. Als klar gewesen ist, dass die kubanische Mannschaft kommt, hat sie sich eine Sprach-App auf ihr Smartphone heruntergeladen und lernt nun Spanisch. Katharina Droms möchte es „den Gästen schön machen, so gut es geht“.

Auf dem Programm für die Sportlerinnen und Sportler stehen im Juni ein Treffen mit dem Trachtenverein, ein Basketball-Turnier, eine Bootstour auf dem Starnberger See, der Besuch des Unesco-Weltkulturerbes Wieskirche und einer Kletterhalle, Volkstanzvorführungen und ein Grillfest sowie weitere gemeinsame Essen mit Vertretern des Landkreises und anderen Akteuren.

„Wir haben überlegt, wie öffentlich wir den Besuch des Teams gestalten, ob wir beispielsweise einen Umzug machen. Dann haben wir entschieden, dass wir die Sportlerinnen und Sportler nicht auf einer Bühne zur Schau stellen wollen. Der Besuch wird eher wie ein Privatausflug sein, aber mit Beteiligung von allen, die Interesse zeigen. Vielleicht entstehen dabei Freundschaften zwischen den Menschen mit Behinderung aus der Region und den Kubanerinnen und Kubanern“, erklärt die Projektkoordinatorin.

Ihr langfristiges Ziel für die Zeit nach den World Games in Berlin ist es, dass alle Vereine der Region sich noch stärker des Themas Inklusion annehmen. Bislang gebe es im Landkreis nur wenige Sport- oder andere Freizeitangebote für Menschen mit einer Behinderung.

Deshalb würden schon jetzt im Frühjahr alle Vereine des Landkreises zu einem Treffen eingeladen. „Wir hoffen, dass sich weitere Vereine für inklusive Angebote öffnen. Wir wollen bei der Zusammenkunft besonders die Vorteile hervorheben. Immer wieder ist von rückgängigen Mitgliederzahlen zu hören. Da sind Menschen mit einer Behinderung und ihre Familien doch bislang ein unerschlossenes Potenzial“, findet  Katharina Droms. (Text: Hartmut Augustin)

 

Steckbrief zu Weilheim-Schongau:

Weilheim-Schongau hat 138.136 Einwohner (Stand 30.6.2022) über eine Fläche von 966,41km² verteilt.

Der Landkreis Weilheim-Schongau liegt im Südwesten des bayerischen Regierungsbezirks Oberbayern. Er entstand in der heutigen Form 1972 aus der Zusammenlegung der Landkreise Weilheim in Oberbayern und Schongau.

Im Westen ist der Lech, im Kerngebiet die Ammer und an der Ostgrenze des Landkreises fließt die Loisach. Der Hohe Peißenberg mit 988 m teilt den Raum Schongau vom Raum Weilheim. Höchster Punkt im Landkreis ist die Niederbleick bei Wildsteig mit 1589 m, niedrigster Punkt die Ammermündung bei Fischen am Ammersee mit 533 m. Der Landkreis Weilheim-Schongau liegt im schönen Pfaffenwinkel, der aufgrund seiner kulturellen Vielfalt und seines Naturreichtums in Deutschland berühmt ist. Unser ländlich geprägter Landkreis ist auch für Unternehmen interessant. Die gute Verkehrsanbindung nach Augsburg und München und die inzwischen ausgebaute Querverbindung von Ost nach West sind beste Erfolgsfaktoren, um mittelständische und große Unternehmen bei uns anzusiedeln.

Die Energiewende wird gerade hier bei uns, in einem der sonnenreichsten Landstriche Deutschlands, konsequent umgesetzt. Es wird vermehrt auf CO2 – Minderung und auf erneuerbaren Energien gesetzt.

Kunst, Kultur, Natur: Drei weitere Merkmale, die den Landkreis Weilheim-Schongau treffend beschreiben. Mit der Wieskirche besitzen wir eine UNESCO-Welterbestätte, die im süddeutschen Raum einmalig ist. Weithin bekannte Museen, allen voran das Buchheim Museum am Starnberger See und das RADOM südlich des Ammersees, bereichern unsere Kulturlandschaft. Natur im Landkreis heißt: Naturreichtum durch viele einmalige Naturschutzgebiete und großflächige Moorlandschaften, wie zum Beispiel die Osterseen und das Schwarzlaichmoor am Hohenpeißenberg.

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