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24.06.2023

„Man hat sich wie ein Star gefühlt”

Special Olympics Deutschland blickt mit Stolz auf die Leistungen der deutschen Sportler*innen

Beachvolleyballerin Kaya Schöbel aus Braunschweig fasste die Stimmung im deutschen Team einen Tag vor dem offiziellen Ende der Special Olympics World Games Berlin 2023 perfekt zusammen. Die ersten Weltspiele von Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung waren für das Team Special Olympics Deutschland ein grandioser Erfolg. Zahlreiche Bestleistungen und über 150 Medaillen hat das deutsche Team bisher erreicht. Bei den Sportler*innen und der gesamten Delegation herrschten Zufriedenheit und große Freude, bei diesem vielleicht einmaligen Ereignis dabei gewesen zu sein. Am morgigen Sonntag gehen für das TeamSOD neun unvergessliche Tage zu Ende.

Dorian Burkhardt aus Bayern hat Bronze im Schwimmen in der 4 x 50 Meter Lagenstaffel bei den Special Olympics World Games Berlin 2023 gewonnen, für ihn war die Veranstaltung in Berlin ein echtes Highlight: „Die Weltspiele waren für mich bis jetzt wirklich sehr erfolgreich. Es gefällt mir richtig gut und ist einfach eine komplett neue Erfahrung. Es ist mit nichts zu vergleichen, was ich vor den Weltspielen erlebt habe.” Auch für Mareike Steffen, Unified-Partnerin von Kaya Schöbel, waren die Weltspiele in Berlin etwas ganz Besonderes: „Es ist eine ganz tolle Stimmung und der Zusammenhalt im Team ist sehr gut. Die Beachvolleyballanlage war perfekt, es ist alles unglaublich. Wir wollten herkommen und viel Spaß und Freude haben, jetzt spielen wir um Bronze, das ist das Beste.”

Sportlich erfolgreich

„Aus sportlicher Sicht können wir mehr als zufrieden sein. Unsere Sportler*innen haben in Berlin ihr Bestes gegeben und ich sehe in der Delegation viele glückliche Gesichter. Der Stolz, für Deutschland hier in Berlin gute Platzierungen zu erreichen und Medaillen gewinnen zu können, hat das Team durch die Wettbewerbstage getragen. Sehr gefreut hat uns zudem die Unterstützung der zahlreichen und begeisterten Zuschauenden an den Sportstätten und die hohe mediale Berichterstattung”, zog Delegationsleiter Tom Hauthal ein erstes Fazit.

Im Großteil der Sportarten gab es sehr gelungene Wettbewerbe und glückliche Sportler*innen. Thomas Gindra, Vizepräsident Special Olympics Deutschland und als Headcoach Tischtennis Mitglied des TeamSOD, ergänzt: „Wir wollen uns von ganzem Herzen bei den Volunteers und Sportoffiziellen, die hier in Berlin im Einsatz waren, bedanken. Es waren großartige Wettbewerbe und unseren Sportler*innen wurde eine würdige Bühne geboten.”

Wichtig sei, so Gindra weiter jetzt der Blick in die Zukunft: „Die Weltspiele haben uns eine beeindruckende Plattform für inklusiven Sport gegeben. Wir wollen diesen Schwung mitnehmen und durch die Zusammenarbeit mit unseren Partnern, der Politik, den beteiligten Kommunen, den Medien, dem organisierten Sport, den Einrichtungen sowie auch den zahlreichen neuen, motivierten Unterstützern dauerhaft sichtbar bleiben. Unser großes Ziel für die kommenden Monate und Jahre ist, dass es in ganz Deutschland mehr und bessere Sportangebote für Menschen mit und ohne Behinderung geben wird. Die aktuelle Situation unserer Athlet*innen zeigt, dass das dringend notwendig ist. Der Schwung der Weltspiele soll und muss für mehr inklusiven Sport in Deutschland genutzt werden.”

Berlin war eine besondere Reise wert

Durch eine Vielzahl von persönlichen Bestleistungen konnten über 150 Medaillen durch das TeamSOD gewonnen werden. Besonders sind die Special Olympics World Games Berlin 2023 auch aufgrund der vielen kleinen und großen Geschichten, die im deutschen Team geschrieben wurden. Leo Heckel aus Hamburg war überwältigt nach seinem zweiten Platz über 1.500 Meter Freistil im Schwimmbecken – vor allem aber war er begeistert von seinem Kontrahenten, dem Sieger des Rennens. Kurzerhand besprach er sich mit den Organisatoren der Siegerehrung und übergab die Goldmedaille selbst an den Erstplatzierten Nicolas Balls aus Großbritannien. Im Publikum flossen Tränen der Rührung. Annabelle Tschech-Löffler aus Sachsen war die erste deutsche Sportlerin in der Geschichte der Special Olympics World Games, die im Geräteturnen an den Start ging und Bronze im Barren erturnen konnte. Annika Hoffmann aus Hessen lief in persönlicher Bestzeit über 5.000-Meter zur ersten deutschen Medaille. Danilo Pasnicki hob 165 Kilogramm im Kreuzheben und konnte die Stimmung in seiner Heimatstadt Berlin kaum glauben. Vier Sekunden brauchte Judoka Alessia Schmidt (Bayern) in ihrem Kampf für Gold und sprang in die Arme ihres Trainers. Joe Reimers (Baden-Württemberg) zeigte im Kajak, dass 65 Lebensjahre kein Grund sind, nicht Gold zu gewinnen. Diese Liste könnte noch um viele weitere Geschichten ergänzt werden. Am Rande der Weltspiele wurde das deutsche Team von zahlreichen

Prominenten unterstützt: Olaf Scholz, Dirk Nowitzki, Nancy Faeser, Philipp Lahm, Wotan Wilke Möhring, Célia Šašić und viele weitere bestaunten die beeindruckenden Leistungen an den Sportstätten.

Ausgewählte Statements von Athlet*innen aus dem Team Special Olympics Deutschland:

Ralf Andrasch, Fußballtorwart aus Baden-Württemberg: „Die Weltspiele waren für mich und das gesamte Team sehr emotional, wir haben es sehr genossen – vor allem die Atmosphäre. Die Leute - die Fans, wie sie uns unterstützt haben, war gigantisch. Das Schönste ist immer die Eröffnungsfeier, ich durfte den Eid aussprechen und das war großartig. Genauso toll war der Austausch mit den Athleten aus den anderen Ländern und die Begegnung mit Unified Partnern. Ich habe davor noch nie in einem Unified Team gespielt. Da haben wir viel gelernt, Erfahrungen gesammelt und uns weiterentwickelt. Wir haben als Ziel ausgegeben eine Medaille zu holen und das haben wir geschafft. Ich habe den 3. Platz erreicht, Bronze, aber es war mehr drin.”

Salvatore Famao, Tennispieler aus Bayern: „Ich finde die Weltspiele Hammer. Echt schön. Das Beste ist wie Sophie [Rensmann] die Fackel gehalten hat. Das war sehr mutig. Ich wollte im Tennis gewinnen, habe im Einzel aber leider verloren, aber im Doppel Silber gewonnen. Das Beste waren die Zuschauer.”

Stephanie Kienel, Badminton aus Niedersachsen: „Mein persönliches Highlight war, dass ich Dirk Nowitzki getroffen und gestern gewonnen habe, aber meine Gegnerin ist leider umgeknickt.”

Heidi Kuder, Leichtathletin aus Brandenburg: „Die Weltspiele waren für mich eine ganz, ganz tolle Zeit, es war auch das erste Mal, dass ich teilgenommen habe. Ich werde es nie vergessen. Das Team ist ziemlich nah zusammengewachsen, weil wir einen langen Zeitraum hier waren. Mein persönliches Highlight war die Eröffnungsfeier im Olympiastadion, die Athletenparty und ich freue mich auf unseren Staffellauf morgen.”

Heiko Mäurer, Schwimmer aus Thüringen: „Die Weltspiele waren sehr schön und sehr spannend. Ich bin mit meinen Wettbewerben zufrieden. Über 25 Meter habe ich den ersten Platz, in der Staffel den dritten und heute bei den 50 Metern habe ich den siebten Platz gemacht. Es ist perfekt hier mit dem Team in Berlin.”

Heike Naujoks, Radsportlerin aus Thüringen: „Ich habe mich auf meinen Sport konzentriert, der Sport ist für mich das Wichtigste. Mit der Wettkampfstätte bei uns im Radsport bin ich total zufrieden, die ist wunderbar, genau wie die Stimmung. Meine Wettbewerbe sind für mich super gelaufen, mein Ziel war eine Medaille, jetzt habe ich schon zwei. Was noch kommt, ist nur noch Zugabe. Das Drumherum ist fantastisch, überall sieht man Sportler.”

Sophie Rensmann, Tennisspielerin aus Nordrhein-Westfalen: „Die Weltspiele waren wirklich super. Ich durfte bei der Eröffnungsfeier das Special Olympics Feuer entzünden, das war auf jeden Fall mein Highlight. Toll fand ich auch, dass ich im Tennisdoppel Silber gewonnen habe.”

Melanie Scharff, Rhythmische Sportgymnastin aus Bayern: „Die Weltspiele waren sehr schön, am besten waren die Eröffnungsfeier und die Athletenparty.”

Yvonne Streit, Handballerin aus Sachsen: „Für mich waren die Weltspiele wieder ein großes Erlebnis. Am besten waren die Spiele, die Klassifizierungen, weil man da gesehen hat, dass wir als Team zusammengehalten haben. Mein persönliches Ziel war Tore zu werfen, das habe ich auch geschafft.”

Stefan Wochele, Basketballer aus Baden-Württemberg: „Die Weltspiele waren großartig, weil es meine zweiten Weltspiele sind, aber man kann sie nicht wirklich mit den ersten Weltspielen 2015 vergleichen, weil sie hier zu Hause sind. Es ist toll, wenn man unser Land präsentiert. Das Highlight war die Eröffnungsfeier im Olympiastadion, als Fußballfan vom VFB Stuttgart ist es cool, das ganze Stadion von innen zu sehen. Das Ziel war einfach Spaß zu haben und die Medaille zu holen. Aber Medaillen sind auch nebensächlich, weil es sich toll anfühlt und die ganze Welt hier war.”

 

Weitere Informationen zur Deutschen Delegation finden Sie hier:
Delegation (specialolympics.de)

Bilder der Special Olympics World Games Berlin 2023 finden Sie hier.

 

Weitere Informationen zum Medaillenspiegel:

Die Leistungsbemessung bei Special Olympics ist bewusst nicht auf das alleinige Erreichen von Medaillen fokussiert. Wichtig sind die individuellen Leistungen der Athlet*innen und die Weiterentwicklung der persönlichen Fähigkeiten durch den Sport. Aus diesem Grund besteht kein detaillierter, offizieller Medaillenspiegel der deutschen Delegation. Ergebnisse in den Sportarten können gefunden werden unter: https://www.myeventum.com/de

Für Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Jan Neubert

Pressesprecher TeamSOD

jan.neubert(at)specialolympics.de

0176 – 3030 3008

 

Marcus von Zmuda

marcus.von.zmuda(at)specialolympics.de

0177 – 3131 653

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