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01.02.2024

Mit dem Olympiasieger am Eiskanal unterwegs

Für den Familienempfang der Winterspiele hatten sich die Organisatoren einen ganz besonderen Ort in Oberhof ausgesucht: Das Lotto Thüringen Haus mit Blick auf den Eiskanal, durch den bei Trainings und Wettkämpfen Bobs und Rennschlitten sausen. Viele Sportlerinnen und Sportler und ihre Familien nahmen die Einladung mit großer Freude an, einen schönen Abend miteinander und dem Präsidium von Special Olympics Deutschland zu verbringen.

Ganz in Grün und damit im Saal nicht zu übersehen war der Verein "46 PLUS" aus Baden-Württemberg, eine der größten Gruppen bei den Winterspielen. Der Verein war 2003 als Elterninitiative in Stuttgart von einer handvoll Eltern gegründet worden, erklärt Delegationsleiterin Natja Stockhaus. Inzwischen hat der Verein 200 Mitglieder in Stuttgart und Umgebung. Natja Stockhaus ist mit ihrem Mann und den beiden Kindern angereist. Timo geht als Athlet an den Start und Nora als Unified-Partnerin. "Wir haben beim Schneeschuhlauf 13 Teilnehmerinnen und Teilnehmer und bei Ski Alpin 14. Hinzu kommen Betreuer und Eltern. Insgesamt sind wir 46 und ein Busfahrer", sagt sie. Alle Team-Mitglieder tragen sehr auffällige froschgrüne Jacken. "Irgendwann haben wir uns für diese Farbe entschieden und mögen die sehr", sagt die Delegationsleiterin.

Besonders groß war die Freude in ihrem Team, als nach der Eröffnung des Abends André Lange angekündigt wurde. Für den vierfachen Olympiasieger und mehrfachen Weltmeister im Bobfahren ist es die erste Erfahrung mit den Special Olympics. „Ich bin von SO-Thüringen-Präsident Rolf Beilschmidt gefragt worden und habe sofort zugesagt", sagt André Lange. Er hat die World Games in Berlin 2023 verfolgt und findet die Special Olympics seitdem „eine tolle Sache". „Für mich bedeutet Special Olympics unkompliziert, ehrlich, schön und emotional", so der erfolgreiche Sportler. Wenn Menschen Sport treiben finde er das immer toll: „Sport verbindet und ist ein sehr guter Anlass, soziale Kontakte zu knüpfen".  

André Lange war nicht nur prominenter Gast des Abends, sondern hatte vor dem Abendessen eine wichtige Aufgabe zu erfüllen. Alle Gäste konnten sich vorher für eine Wanderung durch den Wald oder eine Besichtigung des Eiskanals entscheiden. Der Bob-Olympiasieger führte die Special-Olympics-Familie zum Eiskanal und beantwortete mit ganz viel Freude die vielen Fragen. Zum Abschluss konnten sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Anschubhalle auf einen echten Rennschlitten setzen und über das Eis rutschen. Ganz viele nutzten diese Chance.

"Das war eine sehr schöne Idee für den Familienabend. Ich habe ganz viel über den Eiskanal erfahren, was ich bisher nicht wusste", freut sich Brigitta Bachmann aus Velbert in Nordrhein-Westfalen, die ihre Tochter Katharina begleitet. Aber auch diejenigen, die an der Fackelwanderung teilnahmen, waren begeistert. "Es hat uns viel Spaß gemacht, mit einer Fackel in der Hand durch den Thüringer Wald zu laufen. Das sah ganz toll", so Clarissa und Peter Weißenberger aus Markdorf in Baden-Württemberg, die mit ihrem Sohn Christian nach Oberhof gekommen sind. 

Text: Hartmut Augustin
Großes Foto: SOD / Sascha Klahn