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03.07.2024

Neues Rastatter Unified-Basketball-Team nahm an internationalem Basketballturnier von Special Olympics in Luxembourg teil

Die „Special Olympics Pioneers“ des TV Rastatt-Rheinau starteten beim internationalen Basketballturnier in Luxembourg unter Beteiligung von Mannschaften aus vier Ländern und zwei Kontinenten.

Endlich war es so weit, die Pioneers fuhren zu ihrem nächsten Basketball-Turnier. Die Pioneers sind ein Team, das an Special Olympics-Turnieren, Wettkämpfen für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung, teilnimmt.

Seit 1,5 Jahren trainieren die Pioneers regelmäßig immer freitags in der Halle des Tulla-Gymnasiums. „Seit wir beim TV-Rheinau-Rastatt trainieren, haben wir ein tolles Angebot für basketballbegeisterte Spieler und Spielerinnen mit geistiger Behinderung aus Rastatt und Umgebung“, so Tanja Kowar. Sie ist Lehrerin an der Pestalozzi-Schule Rastatt, in der sie schon vor Jahren eine Special Olympics Basketball-Schulmannschaft aufgebaut hat. Ihr war es wichtig, dass die Spielerinnen und Spieler auch nach der Schule eine Möglichkeit haben, ihr Hobby ausüben zu können.

In diesem Jahr nahmen die Pioneers schon an einigen Turnieren teil: Nürnberg, Neuendettelsau und Stuttgart waren bisher die Spielorte. Die Spiele an diesem Wochenende bildeten einen Höhepunkt in dieser Saison: „Special Olympics Luxembourg“ hatte die Pioneers zu ihrem Turnier eingeladen. Unser erstes internationales Turnier mit Mannschaften aus Luxembourg, Stuttgart, Saarbrücken, Belgien und Senegal!

„Nachdem wir in Stuttgart gegeneinander gespielt hatten, hat uns der Trainer der Luxemburger gefragt, ob wir zu ihrem Turnier kommen wollten. Natürlich wollten wir das!“, so Tanja Kowar. Das Turnier fand im Unified-Modus statt. Das heißt, Spielerinnen und Spieler mit und ohne geistige Beeinträchtigung spielen in einem Team zusammen.

Bevor die Spiele losgingen, präsentierte Coach Olaf Scholtyssek-Rippl dem Team die neue Spielkleidung und Trainingsshirts. Alle waren überwältigt. „Der Style und der Look der neuen Trikots und Hosen gefällt mir sehr gut“, fasste Marcel die Meinung der meisten Spieler zusammen.

Es gab spannende und sehr intensive Spiele. Alle zeigten großen Einsatz. „Wir haben super als Team gespielt und super Chancen rausgeholt. Das war sehr gut“, so Andreas Steudel. In der Abwehr steigerte sich das Team von Spiel zu Spiel. Auch das Zusammenspiel lief schon sehr gut. Nur im Angriff wollten die Körbe kaum fallen. Aber die Spiele gegen Belgien, Stuttgart und Senegal werden die Spieler und die Spielerin so schnell nicht vergessen. Marcel war ein bisschen enttäuscht: „Es hätte besser laufen können, aber als Team haben wir sehr gut zusammen gearbeitet, auch wenn die Ergebnisse nicht gepasst haben.“

Cheftrainer Olaf Scholtysek-Rippl ist der gleichen Meinung: „Wir haben es am ersten Tag geschafft, dass alle Spieler gut in die Spiele eingebunden waren und sich als gleichwertige Spieler fühlen konnten. Das wurde uns auch von der Turnierleitung positiv zurückgemeldet. Darauf sind wir sehr stolz.“

Am letzten Tag stand das Platzierungsspiel gegen SO Saarland aus Saarbrücken an. Das Spiel entwickelte sich zu einem echten Krimi. Nachdem wir durch Körbe von Marcel Winckelmann in Führung gingen, glichen die Saarländer zwischendurch wieder aus und gingen sogar in Führung. Vor allem durch die Körbe von Woijciech Oschetzki gingen die Pioneers wieder in Führung. In der Abwehr taten sich besonders Felix Fuchs und Andreas Steudel hervor, die ihren Gegenspielern kaum eine Möglichkeit zum Korbwurf gaben. Eine Besonderheit in diesem Spiel war, dass Leon Hartmann während des Spiels zum Team der Saarländer wechselte, denen die Spieler ausgingen. Gleich im ersten Versuch warf er dann einen Dreier und wurde dafür von beiden Mannschaften gefeiert! Am Ende gewannen die Pioneers ihr letztes Spiel und sicherten sich so den 5. Platz. Das Finale um Platz 1 gewann Senegal gegen Luxemburg nach zweimaliger Verlängerung mit zwei Punkten Vorsprung.

Und das Fazit? „Wir haben es innerhalb kürzester Zeit geschafft, einen Teamspirit aufzubauen, dass alle ins Spiel integriert sind, egal ob sie gerade auf dem Feld stehen oder auf der Bank sitzen“, so der Cheftrainer. Vielleicht fasst aber auch die Frage von Leon das Turnier ganz gut zusammen: „Fahren wir jetzt jedes Jahr hierher?“